«Wir hoffen, dass die Gesteinsmassen vor dem Dorf stoppen», sagte Christian Gartmann, Kommunikationsverantwortlicher des Gemeindeführungsstabs, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagmittag. Die Schuttmasse vereinte sich mit bereits 1,7 Millionen Kubikmeter abgestürztem Material von 2023, wie die zuständige Gemeinde Albula mitteilte.
Wie schnell sich nun dieser Schuttkegel in Richtung Dorf bewegt, konnten die Verantwortlichen am Donnerstagmittag noch nicht einschätzen. Es sei noch zu früh.
Die Gesteinsmassen von 2023 stoppten rund 50 Meter vor dem Dorf. Der neue Schutt ist noch 400 Meter entfernt, wie Gartmann weiter sagte. Er drückt nun auf die darunterliegenden Massen. Zeitweise seien im frisch abgegangenen Material Geschwindigkeiten von bis zu fünf Metern pro Stunde gemessen worden. Das Tempo nehme aber ab, schrieb die Gemeinde dazu. Der «alte» Schutt war am Donnerstagmittag noch stabil.
Über das Gesamtvolumen gab es noch keine verlässlichen Zahlen. Zuvor rechneten die Experten mit insgesamt bis zu einer Million Kubikmeter Material. Das Plateau Ost wurde auf 300'000 Kubikmeter geschätzt – dem Volumen von rund 300 Einfamilienhäusern.
Beschleunigung am Mittwochabend
Zuletzt kam es am Mittwochabend zu einer starken Beschleunigung. «Anfang letzter Woche begann sich das Plateau Ost von 10 auf 40 bis 60 Zentimeter pro Tag zu beschleunigen. Dann verlief die Entwicklung exponentiell», sagte Gartmann am Mittwoch zu Keystone-SDA.
Dass das Plateau Ost nun als Schuttmasse abging, ist an sich ein Glücksfall. Für eine Entwarnung ist es aber zu früh. Der westliche Teil des Plateaus ist noch oben, bestätigte Gartmann am Donnerstag. Was die neusten Entwicklungen für die seit über einem Jahr evakuierten Einwohnerinnen und Einwohner bedeutet, sei noch unklar.
