Walliser Apfelernte auf 10-Jahres-Tief

Der Schweizer Obstverband rechnet in diesem Jahr mit 87’600 Tonnen Tafeläpfeln und mit 11’745 Tonnen Tafelbirnen. Aufgrund der Unwetter falle die Apfelernte im Wallis mit einem Verlust von 50% auf den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre, so die Schätzungen des Obstverbandes. 

cam/awp |

Positiv sei, dass der Ertrag aus den anderen Anbauregionen, wie der Ostschweiz, der Zentralschweiz und der Genferseeregion gut ausfallen werden. Insgesamt werden 86 Prozent der letztjährigen Erntemenge an Äpfeln erwartet.

Aber bei den fünf beliebtesten Sorten Gala, Golden Delicious, Braeburn. Jazz und Jonagold dürfte der Ertrag sogar über dem Vorjahreswert ausfallen.  Auch sei die Fruchtentwicklung gut, was auf eine hohe Qualität der Apfelernte hindeute. Bei der Birnenernte wird mit einem Minus von 9% gerechnet. 

52% weniger Tafelkernobst im Wallis

Das Wallis wurde am 24. Juli von einem Hagel-Unwetter schwer getroffen.  Dadurch wird die positive Ernteschätzung getrübt. Die Verluste betragen nach ersten Schätzungen rund 48 Prozent. Das bedeutet das im Wallis laut Prognose nur 6’000 Tonnen Tafelkernobst geerntet werden dürften. Da das Wallis für die Schweizer Tafelkernobstproduktion eine hohe Bedeutung hat, erwartet der Schweizer Obstverband (SOV) die geringste Apfelernte der letzten zehn Jahre. Die Fruchtentwicklung ist indes gut, die geernteten Äpfel werden eine hohe Qualität aufweisen.  

Auch weniger Mostobst 

Der Zustand der Mostobstkulturen ist zwar gut. Aber a uch die Mostobsternte 2023 wird unterdurchschnittlich ausfallen.   Ursache dafür ist der niederschlagsreiche und kalte Frühling. Dadurch konnten die Blüten nicht optimal bestäubt werden. So das die Ernte unter dem 6-jährigen Durchschnitt liegen wird. Die prognostizierte Erntemenge beim Mostobst wird 50 970 Tonnen betragen.

Durchschnittliches Birnenjahr

Insgesamt dürfte die Vorernteschätzung der hängenden Birnenernte ebenfalls unterdurchschnittlich ausfallen und sich mit 11 745 Tonnen 9 Prozent unter der letztjährigen Schätzung (12 969 Tonnen) bewegen. Die Hagelschäden bei Birnen im Wallis belaufen sich auf 1500 Tonnen.

Während die Ernte bei den Sorten Conférence und Kaiser Alexander gut bis sehr gut ausfallen dürfte, rechnet der SOV mit einem sehr schlechten Jahr bei Williams und Gute Luise. Die beliebteste Schweizer Sorte Williams dürfte nur 46 Prozent der Menge im Vergleich zum Vorjahr erreichen, bei Gute Luise nur 65 Prozent. Conférence-Birnen können aufgrund der kühl-nassen Frühjahrstagen berostet sein.

Auch in der EU wird mit einer geringeren Birnenernte gerechnet. Das Minus betrag hier aber 12,9 Prozent, so Prognosfruit , die führende Veranstaltung für die Obstbranche. Die europäische Apfelernte dürfte voraussichtlich 11'410'681 Tonnen betragen, ein Minus von 3.3% im Vergleich zum Vorjahr. 

So wird Ernte geschätzt

Der Schweizer Obstverband schätzt die Erntemenge beim  Tafelkernobst mit der Bavendorfer Methode. Diese Methode basiert auf den drei Elementen, Fruchtbehangsdichte, Fruchtgewicht und Produktionspotential der Kulturen.

Beim Mostobst erfolgt die Vorernteschätzung hingegen mittels repräsentativen Indexbetrieben. Diese Betriebe schätzen den Behang, dies im Vergleich zum Vorjahr. Diese Schätzungen werden durch die kantonalen Fachstellen hochgerechnet. 

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