In vier der insgesamt neun Kategorien von Betriebsmitteln gibt es zweistellige Zuwachsraten was die Kosten betrifft. - Adrian Haldimann
Im Vereinigten Königreich sind die Kosten für landwirtschaftliche Betriebsmittel zuletzt deutlich gestiegen. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Anglia-Farmers-(AF)-Agrarinflationsindexes hervor, die das Unternehmen Ende April vorgelegt hat.
Laut dem Anglia-Farmers-(AF)-Agrarinflationsindex haben sich die Aufwendungen für Betriebsmittel innerhalb von nur sechs Monaten bis Ende März 2022 um 23 % erhöht. Dabei registrierten die Fachleute bei vier der insgesamt neun Kategorien von Betriebsmitteln zweistellige Zuwachsraten, wobei sich Futtermittel, Kraftstoffe und Düngemittel mit einem Plus von 27,0 %, 29,4 % beziehungsweise 107,7 % am stärksten verteuerten.
Zudem hat AF die Kostensteigerung je nach Betriebszweig berechnet. Diese war im Betrachtungszeitraum in der Getreide- und Rapsproduktion mit 28,1 % am höchsten und im Zuckerrübenanbau mit knapp 19,0 % am niedrigsten. Anglia Farmers ist mit einem Umsatz von umgerechnet mehr als 297 Mio. Euro (306 Mio. CHF) die nach eigenen Angaben grösste Einkaufsgemeinschaft in Grossbritannien, die sich in Besitz von rund 3’000 Farmern befindet; diese kommen zusammen auf rund 18 % der Anbaufläche in England, Schottland und Wales.
Unterdessen gab auch die spanische Staatsregierung Zahlen zur Kostenentwicklung in der heimischen Landwirtschaft heraus und schrieb damit seine Preisindexstatistik mit Bezugsjahr 2015 fort. Demnach stieg der Preisindex für landwirtschaftliche Rohstoffe in den zwölf Monaten bis November 2021 um 25 % auf rund 124 %. Besonders ins Gewicht fiel in Spanien ebenfalls die Verteuerung der Energie.
Der Preisindex für Strom lag im November mit 164 gut doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat. Bei Brennstoffen wurde ein Anstieg um 68 % auf 143 verzeichnet. Für Düngemittel errechnete die Staatsregierung eine Erhöhung des Index um 76 % auf 158, für Futtermittel eine Steigerung um ein Fünftel auf 122. Bei Pflanzenschutzmitteln übertraf der Preisindex im November 2021 mit 113 den Vorjahreswert um ein Zehntel. Der Index für Saatgut blieb hingegen mit 106 nahezu konstant.
