Bei Truthähnen steuert der Kampferfolg die Ausprägung von sexuell attraktiven Attributen.
Bunte Farben und lange Hautlappen am Kopf gelten unter Truthähnen als attraktiv. Prächtigen Schmuck tragen jedoch nur Vögel, die sich bei Rangkämpfen durchgesetzt haben. Biologen haben nun die genetischen Grundlagen für eine erfolgreiche Partnersuche erforscht.
Bei Truthähnen steuert der Kampferfolg die Ausprägung von sexuell attraktiven Attributen. Dies stellten Biologen um Judith Mank vom University College London fest, die Truthahnbrüder miteinander verglichen haben. Sie berichten darüber im Fachjournal «PLOS Genetics».
Obwohl die Gene der Brüder nur sehr wenige Unterschiede aufwiesen, waren darunter sowohl dominante Männchen mit bunter Kopffärbung und langen Hautlappen über dem Schnabel als auch solche, die weiter hinten in der Hackordnung standen. Die dominanten Merkmale sind attraktiv für Weibchen.
Bei den ranghohen Tieren waren die Gene für typisch männliche Merkmale relativ aktiv und solche für weibliche Eigenschaften eher unterdrückt. Zu welcher Gruppe ein Tier gehört, entscheidet sich bei Rangkämpfen im Winter vor der Geschlechtsreife. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Konzentration männlicher Hormone für die Genaktivierung eine Rolle spielt.
Aber auch die weniger attraktiven Truthähne haben in der Brutsaison ihre Aufgabe: Als Assistenten helfen sie ihren dominanten Brüdern, Weibchen zu finden und sich zu paaren, wie die Forscher schreiben. Auch wenn sie selbst nicht zum Zuge kämen, würden auf diese Weise die eigenen Gene indirekt durch den Bruder weitergegeben.
