«Spargel-Zeit»: Unter diesem Slogan bietet die Migros eine Aktion von grünen Spargeln an. Sie kosten anstatt Fr. 8.– nur noch Fr. 5.80. Doch die Spargeln stammen nicht etwa aus der Schweiz, wo im Moment tatsächlich Spargelsaison ist, sondern sie werden importiert.
Warum macht die Migros eine Aktion mit Importspargeln in einer Periode, in der auch hiesige Spargeln auf den Markt kommen? «Die Mengen an Schweizer Spargeln reichen nicht aus, um die Nachfrage zu decken», begründet Migros-Mediensprecher Urs Peter Naef. Das Angebot an Schweizer Spargeln decke weniger als 1 Prozent des Jahresbedarfes. «Wir würden gerne mehr Schweizer Spargel verkaufen, bekommen ihn aber nicht in der benötigten Menge.»
Inlandanteil von nur 4 bis 5 Prozent
Timo Weber, Bereichsleiter Markt und Politik beim Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), bestätigt, dass die Schweizer Produzenten bei weitem nicht in der Lage sind, die inländische Nachfrage zu decken: «In der Schweizer Hauptsaison decken Schweizer Grünspargeln etwa 20 bis 30 Prozent des Marktvolumens ab. Über das gesamte Jahr hinweg ist der Anteil bei Grünspargeln jedoch nur bei 4 bis 5 Prozent.»
Zwar seien in den letzen Jahren die Produktionsflächen gesteigert worden, doch diese Flächen würden erst künftig Ertrag bringen. Weber nennt aber noch einen weiteren Grund, warum nicht mehr Schweizer Spargeln angebaut werden: «Spargel ist eine sehr arbeitsintensive Kultur mit viel Handarbeit.» Aufgrund der höheren Kostenstrukturen seien Schweizer Spargeln daher teurer als importierte Ware. «Und es besteht auch kein Grenzschutz», fügt er an.
Coop bewirbt Schweizer Spargeln
Das Beispiel Coop zeigt übrigens, dass es auch anders geht, als es die Migros macht: In den Megastores werden im Moment prominent und mit viel Swissness Schweizer Spargeln angeboten.


