Jährlich werfen die Italiener pro Kopf insgesamt 49 Kilo Lebensmittel weg.
Italien folgt dem Beispiel Frankreichs und will Massnahmen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ergreifen. Der Grosshandel soll unverkaufte Nahrungsmittel nicht mehr wegwerfen, sondern spenden.
Italiens Umweltminister Gian Luca Galletti kündigte an, dass er noch bis Jahresende dem Parlament einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen will.
Grosshändler sollen bei Zuwiderhandlungen nicht bestraft, sondern mit Steuerbegünstigungen belohnt werden, wenn sie die unverkauften Nahrungsmittel spenden. «Man muss mit Steuerförderung diesen Weg beschreiten. Zugleich muss man Familien helfen, weniger Lebensmitteln zu verschwenden», berichtete Galletti nach Angaben der italienischen Zeitung «La Repubblica». In Italien würden jährlich Lebensmittel im Wert von acht Milliarden Euro weggeworfen, sagte Galletti. In den Schulen sollen Informationen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in den Lehrplan aufgenommen werden.
Jährlich werfen die Italiener pro Kopf insgesamt 49 Kilo Lebensmittel weg. Mangelnde Planung bei den Einkäufen sei eine Ursache für die Verschwendung. «Man muss begreifen, dass Lebensmittel ein Wert sind und nicht verschwendet werden dürfen», betonte Andrea Segre, der Präsident eines technischen Komitees des Umweltministeriums zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung ist.
Das Thema Lebensmittel ist in Italien besonders aktuell. Seit Anfang Mai läuft in Mailand die Expo, die dem Thema Ernährung gewidmet ist. Fast zwei Millionen Menschen haben seit der Eröffnung bereits die Weltausstellung besucht.
