Als erster US-Bundesstaat sagt Kalifornien mit einem Verbot von Einweg-Plastiksäcken der wachsenden Verschmutzung durch Plastikmüll den Kampf an. Der Gouverneur des Westküstenstaates, Jerry Brown, unterzeichnete am Dienstag ein entsprechendes Gesetz.
Demnach dürfen ab Juli 2015 die dünnen Plastiksäcke in Lebensmittelläden und Drogeriemärkten nicht mehr an Kunden ausgegeben werden. Ab 2016 sind auch kleinere Läden von dem Verbot betroffen. Für wiederverwertbare Plastiktaschen sowie Papiersäcke müssen Kunden in Kalifornien eine Gebühr von zehn US-Cent bezahlen.
120 Kommunen kennen bereits Verbot
«Dieses Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung», sagte Brown in einer Mitteilung. «Es reduziert die Flut von Plastikmüll an unseren Stränden, in Naturparks und im Meer.» Er hoffe, dass andere Staaten diesem Beispiel folgen. Supermärkte in den USA geben beim Lebensmittelkauf normalerweise dünne Plastiksäcke oder wahlweise Papiersäcke an ihre Kunden aus. Über 120 Kommunen und kleinere Bezirke in Kalifornien haben in den letzten Jahren bereits Plastiksäcke abgeschafft, darunter auch die Städte Los Angeles und San Francisco.
2010 waren Umweltschützer mit einem Antrag auf ein landesweiten Verbot im kalifornischen Senat zunächst gescheitert. Die Hersteller von Plastiksäcken waren damals mit einer grossen Werbekampagne gegen die Aktion ins Feld gezogen.
Auch Paris will Verbot
Paris solle die erste Stadt Frankreichs werden, in der an Kassen keine Plastiktüten mehr verteilt werden, teilte die Bürgermeisterin Anne Hildago am Dienstag mit. Vor einem ab 2016 geplanten landesweiten Plastiktüten-Verbot wolle Paris vorangehen, erklärte Hildago.
Die regierenden Sozialisten wollen Einweg-Plastiktüten landesweit ab dem 1. Januar 2016 per Gesetz aus Supermärkten und Geschäften verbannen. Die Regelung sollte ursprünglich Teil eines Gesetzes zur Biodiversität werden, wurde nun aber einem neuen Energiewende-Gesetz angehängt, über das von Mittwoch an in der Nationalversammlung beraten wird.