Fegt beispielsweise ein Sturm über einen Wirbel, könnten sich die Windspitzen oder die Richtung des Sturms ändern.
In allen Ozeanen gibt es kleine, nur vorübergehend existierende Wirbel mit einem Durchmesser von rund hundert Kilometern. Doch auch sie haben die Macht, das Wetter zu verändern, berichten nun Forschende der ETH Zürich im Fachblatt «Nature Geoscience».
Von grossen Meeresströmungen wie dem Golfstrom ist es bekannt, dass sie das Klima und das Wetter stark beeinflussen, teilte die ETH am Sonntag mit. Doch auch die zahlreichen kleinen Wirbel, die durch die Turbulenz von Meeresströmungen entstehen und wieder vergehen, tragen ihren Teil bei, argumentiert das Team um Ivy Frenger und Nicolas Gruber von der ETH Zürich.
Die Forscher haben über einen Zeitraum von zehn Jahren 600'000 dieser temporären Wirbel im Südpolarmeer mit Hilfe von Satelliten aufgespürt und analysiert. Da sich die Dichte des Wassers im Wirbel vom Umgebungswasser unterscheidet, manifestieren sich die Wirbel als Dellen oder Beulen auf der Wasseroberfläche.
Dabei stellte sich heraus, dass diese Wirbel je nach Temperatur lokal entweder für mehr oder weniger Wind, Wolken und Regen sorgen. Die Wirkung sei zwar gering, doch würden die Wirbel die Variabilität der Atmosphäre erhöhen und könnten einen Einfluss auf lokale Wetterextreme haben, erklärten die Forscher.
Fegt beispielsweise ein Sturm über einen Wirbel, könnten sich die Windspitzen oder die Richtung des Sturms ändern. Die Wissenschaftler raten deshalb, dass Wettermodelle künftig auch solche Wirbel berücksichtigen sollen.
