Auch der Nationalrat will die Milchproduktion in der Schweiz stärker an die betriebseigene Raufutterfläche binden. Nach dem Ständerat hat am Dienstag auch der Nationalrat mit 96 zu 67 Stimmen eine Motion von Alt-Ständerat Rolf Büttiker (FDP, SO) angenommen.
Diese verlangt im Rahmen der Agrarpolitik 2014–2017 (AP 2017) ökonomische Anreize für eine stärkere Orientierung der Milchproduktion an der einheimischen Futterbasis.
In der Diskussion verwies Volkswirtschaftsminister Johann Schneider auf das in der Botschaft vorgesehene Direktzahlungsinstrument für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion.
Nationalrat Markus Ritter (CVP, SG) äusserte sich gegen die Motion: Das staatliche Programm würde die heutigen Marktprämien gefährden und für ein Mehr an Bürokratie auf allen Stufen führen. Andreas Aebi (SVP, BE) kritisierte, mit der Motion seien dem Parlament im Hinblick auf die AP 2017 bereits die Hände gebunden.
Dagegen betonte Jean-René Germanier (FDP, VS), mit Annahme der Motion könnten Fehlanreize korrigiert werden. Für Hildegard Fässler (SP, SG) entsteht mit der Förderung von raufutterbasierter Milch ein Wettbewerbsvorteil.