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Auf Agate fehlen Schweine

Seit 2011 müssen Mäster auf Agate melden, wenn sie Jager einstallen. Nicht alle halten sich daran. Für die TVD-Betreiber erschwert das die Rückverfolgbarkeit der Tierbewegungen im Seuchenfall. Die Branche widerspricht.

 

 

Seit 2011 müssen Mäster auf Agate melden, wenn sie Jager einstallen. Nicht alle halten sich daran. Für die TVD-Betreiber erschwert das die Rückverfolgbarkeit der Tierbewegungen im Seuchenfall. Die Branche widerspricht.

Seit 2011 müssen Schweinebewegungen bei der Tierverkehrsdatenbank (TVD) unter agate.ch gemeldet werden, allerdings nur gruppenweise und nur die Zugänge. Wie seriös das gemacht wird, weiss niemand. Klar ist, dass die Schlachtungen vollständig erfasst werden. Schliesslich bekommen die Schlachtunternehmen für jedes gemeldete Schwein einen Entsorgungsbeitrag von Fr. 4.50.

Auftrag kann nicht erfüllt werden

Doch den 2,77 Mio. gemeldeten Schlachtungen standen 2012 nur 1,86 Mio. Zugänge auf den Mastbetrieben gegenüber. Ein Teil der  Differenz lässt sich damit erklären, dass ein Teil der Jager auf kombinierten Zucht-Mast-Betrieben gemästet wird. Diese Betriebe sind nicht meldepflichtig. Der Rest der Jager wurde schlicht nicht gemeldet.

Für Christian Beglinger ist das unbefriedigend. Der Geschäftsführer der TVD-Betreiberin Identitas AG betont: «Mit dem jetzigen Meldesystem können wir den Auftrag, im Seuchenfall die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, nicht gewährleisten.» Er erinnert an den Ausbruch der Schweineseuche PRRS letzten November: «Damals mussten die Behörden die Tierbewegungen anhand der Begleitdokumente nachvollziehen. Die TVD war kein wirkungsvolles Instrument.»

Suisseporcs gegen mehr Bürokratie

Beglinger würde es deshalb begrüssen, wenn auch die Abgänge gemeldet würden. «Wir haben auch andere Varianten geprüft, die die Rückverfolgbarkeit sicherstellen könnten», erklärt er. «So könnte man beim Ausfüllen von elektronischen Begleitdokumenten Bewegungen automatisch melden. Auch elektronische Schweineohrmarken wären eine Option.»

Gegen diese Ideen wehrt sich die Schweinebranche, wie Suisseporcs-Geschäftsführer Felix Grob bestätigt: «Mit dem Meldesystem auf Agate haben wir das umgesetzt, was die EU vorschreibt. Aus gesetzlicher Sicht besteht kein Handlungsbedarf.» Bevor man von den Schweinehaltern mehr Büroarbeit fordere, müsse man ihnen den Nutzen derselben aufzeigen. «Wenn einzelne Betriebe die Meldungen nicht machen, sollen sie aber an ihre Pflicht erinnert werden.»

Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVet) muss im Seuchenfall die Tierbewegungen rückverfolgen. Für BVet-Mediensprecherin Regula Kennel wäre es mit dem heutigen System zwar grundsätzlich möglich – sofern die Zugänge wie vorgeschrieben vollständig gemeldet würden. «Dies ist jedoch gegenwärtig nicht der Fall.»

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