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Auf den Kürbis, fertig, los!

Bei den Weyeneths ist gerade der Teufel los. Denn es ist Kürbiszeit, und beim «Kürbis-Buur» dreht sich alles um die grösste Beere der Welt – mit 150 Sorten, fundierter Beratung und gleich drei Kürbislabyrinthen.

 

Bei den Weyeneths ist gerade der Teufel los. Denn es ist Kürbiszeit, und beim «Kürbis-Buur» dreht sich alles um die grösste Beere der Welt – mit 150 Sorten, fundierter Beratung und gleich drei Kürbislabyrinthen.

Zwar werden hier auch Ackerbau betrieben und Aufzuchtrinder gehalten. Doch wer die Weyeneths im solothurnischen Lüterkofen kennt, der weiss: Weyeneth, das ist der «Kürbis-Buur». Rund 150 Sorten gedeihen auf zwei Hektaren. Sie sind lang und schmal wie Spaghetti, rund und weiss wie Schneebälle oder so, wie man sie sich vor allem vorstellt: kopfgross und knallorange.

Start vor 30 Jahren

Die «Kürbis-Buure», das sind Rosmarie und Urs Weyeneth. 30 Jahre ist es her, dass sie ihre ersten Kürbisse kultivierten. Am offenen Kurs an der Bäuerinnenschule war Rosmarie Weyeneth auf den Geschmack gekommen. «Unsere ersten Kürbisse gingen weg wie warme Weggli», erinnert sie sich. Sie erkannte: Das Potenzial war riesig.

Sie fackelten nicht lange und machten keine halben Sachen, sondern Nägel mit Köpfen. Die Weyeneths pflanzten Kürbisse nicht auf einem kleinen «Versuchsbitz», sondern gleich auf einer halben Hektare. Bereits in ihrer ersten Kürbis-Saison führten sie zudem einen Kürbistag ein, der ein eigentliches Kürbiswochenende war. Mit Kürbisverkauf, Kürbisausstellung und Kürbisköstlichkeiten.

Lage eigentlich nicht optimal

Ihr Hof liegt ausserhalb Lüterkofens und Lüterkofen zehn Autominuten von Solothurn entfernt. Und obwohl diese Lage nicht optimal ist für Laufkundschaft, so war der Kürbis von Anfang Erfolgsgarant. Will heissen: Die Kunden strömten nur so auf den Kürbishof. Und nicht nur das: Wer bei den Weyeneths Kürbisse erstand, der wollte eigentlich mehr als ein schnödes Kaufgeschäft. «So rutschten wir in etwas hinein, das wir eigentlich so gar nie geplant hatten.»

Was Rosmarie Weyeneth meint, sind ihre mittlerweile drei Kürbislabyrinthe. Vor 22 Jahren kamen sie auf die Idee Rankgitter so zu positionieren, dass daraus ein Irrgarten entstand. Die Kürbisse wachsen die Wände hoch, mittlerweile ergänzt durch Sonnenblumen, Mais und Winden, um den Boden zu schonen. Auch ein Heckenirrgarten, der noch dichter ist, kam hinzu.

Schatzsuche im Labyrinth

Heute kann man die Kürbislabyrinthe als mehrteilige Schatzsuche buchen: Wer sie alle meistert, erhält den Code für die Schatztruhe. Es winkt ein Preis als Belohnung. Das Angebot wird rege genutzt, gerade in Kombination mit dem Bewirtungsangebot, das mit den Jahren ebenfalls hinzukam und seither wächst und wächst. Den Gusti-Stall bauten sie zur Gaststube um, in dem die Familie  Weyeneth heute Geburtstagsfeiern und Firmenfeste arrangieren, und Hochzeits-Apéros für bis zu 120 Gäste veranstalten sie dort.

Doch wenn sie über die Bewirtschaftung ihrer Labyrinthe nachdenken, über den Aufwand, den die Irrgärten vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein verursachen, verwerfen sie die Hände. «Hätten wir gewusst, was das für ein Riesenaufwand ist, hätten wir das wahrscheinlich nie so gemacht.» Doch die Labyrinthe stehen – und sie sind ein veritabler Gästemagnet. 

Grün verdrängt Orange

Vor rund zehn Jahren stellten die Weyeneths ihren 18 Hektaren umfassenden Betrieb auf Bio um. Von der Milchwirtschaft hatten sie sich schon vorher losgesagt – vor allem wegen dem Erfolg mit den Kürbissen. Die Hälfte der Ernte verkaufen sie direkt ab Hof, die andere vertreiben sie über den Einzelhandel.

Die beliebtesten Sorten sind nach wie vor die bekanntesten: der Orange Knirps und der Butternuss. Doch Rosmarie Weyeneth erkennt einen deutlichen Trend weg von den klassischen Kürbissen in Orangetönen hin zu weissen, grauen und grünen Sorten. Entsprechend gestalten sie auch die Ausstellung und die Verkaufsauslage. «Man muss immer am Puls sein und hinhören, was die Kunden wünschen», erklärt die Bäuerin. «Ich hatte schon Gäste, die mir sagten: Den Orangen Knirps haben wir gesehen, wir suchen etwas Neues. Das muss man ernst nehmen.»

Kürbis ist fesselnd

Es ist selbstverständlich, dass sie ihre Anbaumengen den Kundenwünschen anpassen. Und fragt man Rosmarie Weyeneth nun nach ihrem Lieblingskürbis, nennt auch sie keinen orangen, sondern den Grünen Hokkaido. Der besteche, etwa in Schnitzen im Ofen geröstet, vor allem durch seinen nussigen Geschmack Auch Kürbismuffins oder Kürbis-Amarett-Kuchen, zwei ihrer Spezialitäten, liessen sich hervorragend aus dem Grünen Hokkaido zubereiten.

Es sind diese vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, die Rosmarie Weyeneth am Kürbis begeistern. Viele ihrer Kunden wüssten das allerdings nicht. Darum berät sie in aller Ausführlichkeit. Sie weiss genau, welche Zubereitung die jeweilige Sorte am besten zur Geltung bringt. «Der Kürbis ist einfach fesselnd. Und er fasziniert uns noch genauso wie vor 30 Jahren.»

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