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Auf den Spuren von Angela Merkel

Am dritten Tag erkundete die Leserreise-Gruppe des „Schweizer Bauer“ die im Norden von Malta liegende Insel Gozo. Auf dieser findet sich der älteste Tempel der Welt wieder. Und die Reisenden kosteten den gleichen Wein wie Kanzlerin Angela Merkel.

Reto Blunier, Malta |

 

 

Am dritten Tag erkundete die Leserreise-Gruppe des „Schweizer Bauer“ die im Norden von Malta liegende Insel Gozo. Auf dieser findet sich der älteste Tempel der Welt wieder. Und die Reisenden kosteten den gleichen Wein wie Kanzlerin Angela Merkel.

Es scheint wie verflixt zu sein. Auch am dritten Tag öffnete Petrus die Schleusen, aber gegen Mittag konnte sich die Sonne gegen den Regen durchsetzen. Das Nass ist aber für die Inseln ein Segen. Während der Sommermonate fällt praktisch kein Regen und die Temperaturen steigen weit über 30 Grad.

Am Mittwoch führte die Reise in den Norden von Malta mit dem Ziel Gozo. Die Nachbarinsel ist mit einer 20 minütigen Fahrt auf der Fähre zu erreichen. Im Norden der Hauptinsel wird reichlich Landwirtschaft betrieben. Dies deshalb, weil in dem Gebiet viel Grundwasser vorhanden ist. Kurz vor dem Einschiffen wacht ein roter Wachtturm über den Norden von Malta. Dies ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Johanniter.

28‘000 Menschen auf 67 km2

Nach einer kurzweiligen Fahrt mit der Fähre erreicht die Reisegruppe Gozo. Die Fläche beträgt lediglich 67 Quadratkilometer, trotzdem wohnen 28‘000 Menschen auf dem Eiland. Viele Bewohner arbeiten auf Malta. Sie schätzen aber die Ruhe auf Gozo, die auf der Hauptinsel verloren gegangen ist. Anders als auf Malta darf auf Gozo nur zweistöckig gebaut werden. Die Fehler wie auf Malta sollen so vermieden werden. Dort setzt sich die Urbanisierung unvermindert fort.

Zuerst steht die Dwejra Inland Sea im Nordwesten auf dem Programm. Das Meer hat den Kalkstein arg zugesetzt und diesen mit Spalten und Löcher versetzt. Das „Azur Window“ ist eine Art Bogen aus Kalkstein. Unter dem Bogen peitscht die See an die Felsen. Nach einer kurzen Fahrt folgt der Besuch der Zitadelle in der Hauptstadt Rabat auf dem Programm. Der auffällige Bau wird derzeit aufwändig saniert, sein Ausmass ist aber imposant. Der frühere Sitz des Bischofs von Gozo hielt auch den Angriff der Türken (1551) stand.

Auf Gozo wird auch viel Landwirtschaft betrieben. Gemäss der Reiseleiterin sind alle Kulturen drei Wochen vor jenen auf Malta erntereif, obwohl auf beiden Inseln zum selben Zeitpunkt ausgesät oder gesetzt wurde.

Wildorangen

Auch Zitrusfrüchte gedeihen auf Gozo bestens. Bei einem Besuch auf einem kleinen Betrieb mit rund 250 Bäumen gab es Orangen-, Mandarinen- und Zitronenbäume zu sehen. Auch hier wird auf eine nachhaltige Bewirtschaftung geachtet. Gemäss der Betriebsleiterin werden ab und zu Fungizide eingesetzt. Für die Bodenbearbeitung werden wie bei der Olivenfarm von Dienstag Hühner eingesetzt.

Als Windschutz wird Bambus verwendet. Um die Erosion zu unterbinden, wurden Mauern eingebaut. Das Wichtigste für die Orangen sei viel Sonne und der Schutz vor dem Wind. Geerntet wird im Winter wie im Frühjahr. Im März könnten die besten Preise gelöst, hält die Betriebsleiterin fest. Die Früchte von dieser Farm werden von Einheimischen gekauft. Kultiviert werden auf diesem Betrieb auch Wildorangen. Diese haben einen bitteren Geschmack und eignen sich für Konfitüre. Auch wird den Blüten eine heilende Wirkung bei Magenbeschwerden nachgesagt. Die Bauern veredeln diese Bäume aber oft, um essbare Früchte zu produzieren.

Angela Merkel kostete den Wein

Am dritten Tag durfte auch das Kulinarische nicht fehlen. Auf einem kleinen, aber feinen Weingut gab es vier verschiedene Weine zu probieren. Die Tropfen der Massar Winery hat auch bereits die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel probiert. Das Weingut der Familie Anthony und Marisa Hili ist sehr klein. Dieses umfasst lediglich 1,5 ha und rund 500 Rebstöcke. Produziert werden jährlich 6‘000 Flaschen Wein. Kürzlich wurde der Wein der Familie in Spanien mit Goldmedaillen ausgezeichnet.

Zum Abschluss des Mittwochs stand der Besuch des ältesten Tempelanlage der Welt auf dem Programm. Dieser wurde rund 4000 v. Chr. Gebaut. 2‘500 v. Chr. sind aber die ersten Bewohner spurlos verschwunden. Der Grund ist bis heute unbekannt.

 

EU-Projekte

Auffällig viele Infrastrukturprojekte und Erhaltungsprogramme von Kulturstätten werden von der Europäischen Union mitfinanziert. Der Schlüssel lautet 85 Prozent EU-Gelder, die restlichen 15 Prozent werden von Malta zugesteuert. So sind auf der Insel immer wieder neue Strassenabschnitte gebaut worden, zwischen den Neubauten sind die Strassen aber in einem schlechten Zustand. „Die EU gibt Zeitfenster vor, in welchen die Projekte abgeschlossen werden sollen. Wir tun uns aber oft schwer mit der Einhaltung dieser Fristen. Hier schlägt die mediterrane Mentalität durch“, erklärt die maltesische Reiseleiterin Maria Strauss. Das Nichteinhalten hat zur Folge, dass die EU-Gelder gekürzt oder gestrichen werden. So sollten bei der Zitadelle auf Gozo die Bauarbeiten eigentlich 2013 beendet werden sollen. Doch ein Ende ist noch in Sicht. Die Arbeiten dürften frühestens 2016 abgeschlossen sein.

 

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