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Auf der Alp unterm Matterhorn

 

Martin Demmeler hat sich seinen Traum erfüllt, und ist nach 16 Jahren noch einmal einen Sommer zAlp gegangen. Auch heute wird noch Alpkäse über offenem Feuer produziert, doch viele Sachen haben sich verändert.

 

Sicher hat der eine oder die andere schon mal davon geträumt, unterm Matterhorn zAlp zu gehen. Oberhalb vom Touristentrubel Kühe melken und Käse machen. Martin Demmeler kommt aus dem Allgäu (D) und hat sich vor 16 Jahren diesen Traum erfüllt, auch wenn es ein Zufall war.

 

 

2005 wurde es knapp

 

Damals, 2005, war seine Frau Tina Demmeler im Alpteam, doch wegen Krankheit fiel sie aus, und Martin sprang in die Lücke. «Damals waren es 22 Kühe, und die ganze Stimmung auf der Alp war so: Oh oh oh, vielleicht ist bald Schluss», sagt Demmeler rückblickend. Die Stafelalp war die letzte Milchkuhalp von Zermatt, und es gab nur zwei engagierte Bauernfamilien. Knapp schafften sie es, die Alp mit der nötigen Anzahl Kühe zu bestossen. Nebst den eigenen Tieren wurden auch Tiere aus dem Unterland gesömmert.

 

«Es waren unterschiedlichste Rassen, und sie hatten Mühe, eine Herde zu bilden. Ausserdem hatten sie ständig Klauenprobleme. Das in Verbindung mit der Stafelalp, deren Weiden bis auf 2500 m ü.M. hoch gehen, war für manche Tiere nicht zu leisten», so Demmeler. Damals gab es nur einen Stall, jenen, der neben der Sennerei steht. Den gibt es heute auch noch, doch er dient nun als Materiallager. Damals mussten die Tiere täglich zwei Mal zum Stall getrieben werden. Das war sehr aufwendig für das Personal und vor allem für die Kühe.

 

Martin Demmeler mit seiner Lieglingskuh Eileen.
Monika Gerlach

 

Heute besser aufgestellt

 

Die gemischte Gruppe bestand nicht nur aus Milchkühen, sondern auch aus Eringern und Evolènern, und mit ihnen war die Reichweite limitiert. «Bis die Kühe auf neuen Weiden waren, mussten wir eigentlich schon wieder ans Umkehren denken», erinnert sich Demmeler.

 

Heute ist die Alp anders aufgestellt. Aus zwei Bauern wurden drei, und man schaffte sich einen mobilen Melkstand an. Dieser wird während der Alpsaison vier Mal versetzt. Das bedeutet kurze Wege, weniger bis keine Klauenprobleme und mehr Milch. Dieses Jahr sehen die 33 Kühe gut aus und sind rundum satt, was sicher auch mit den reichlichen Niederschlägen zusammenhängt. Die Alp hat rund 85 Alptage, und in dieser Woche war Alpabtrieb. Während der Saison werden ungefähr vier Tonnen Alpkäse produziert, zusätzlich noch Mutschli für den Direktverkauf, und fast jeden zweiten Tag gibt es frischen Ziger. Der ist besonders bei den Zermattern gefragt.

 

Der Melkstand der Stafelalp, unterhalb vom Matterhorn.
Monika Gerlach

 

Leute halten einen Schwatz

 

Neben der Sennerei, die auf 2080 m.ü.M. liegt, gibt es einen Kühlschrank mit Alpprodukten und Getränken zur Selbstbedienung, ausserdem stehen reichlich Tische und Bänke zum Verweilen zur Verfügung. Viele Einheimische und Touristen machen sich mit ihren E-Bikes auf den Weg zur Stafelalp, kaufen ein Stück Mutschli oder Ziger und halten einen Schwatz mit dem Alppersonal. Zu den Kühen verirrt sich nur selten jemand.

 

Meistens sind es die Bauarbeiter, die gerade einen grossen Graben auf der Tagweide ausgehoben haben, um neue Leitungen für weitere Schneelanzen zu ziehen. Die Kühe werden behirtet, und für das Alpteam ist es nicht einfach, die Tiere sicher um die Baustelle zu treiben. Sonntags bekommt Martin Demmelers Lieblingskuh Eileen auch mal Besuch von ihrem Besitzer und von seiner Familie.

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