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«Aufgabe einzelner Alpen darf kein Tabu sein»

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Die Berglandwirtschaft stehe vor grossen Herausforderungen, sagt Pro Natura. Sie meint damit den Wolf, den Klimawandel oder den Arbeitskräftemangel. Die Organisation fordert ein Umdenken bei der Schafsömmerung. Das Weiden soll dort erfolgen, wo es vor allem ökologisch Sinn macht.

 

Pro Natura strebt bei der Nutzung der Alpen ganzheitliche Lösungen an, also regionale Gesamtkonzepte. Laut der Naturschutzorganisation verschwinden jährlich zwei Prozent der Sömmerungsbetriebe. «Hunderte Hektaren Futterflächen wachsen ein», heisst es in der Mitteilung.

 

Hochleistungskühe ärgern Pro Natura

 

Die Aufgabe sei auf schlechte Infrastruktur, zu wenig Arbeitskräfte, keine Betriebsnachfolge oder finanzielle Gründe - zu wenig Geld für Herdenschutz - zurückzuführen. Weil aber grössere Alpen intensiver genützt würden, habe die Anzahl gesömmerter Schafe abgenommen.

 

Alpaufgaben gebe es auch wegen Wassermangels, vor allem bei Rinderalpen, so Pro Natura. Diese Gebiete würden sich für die Beweidung mit Schafen eignen. Die Bestossung der Alpen mit Rassen wie Holstein, Brown Swiss oder Red Holstein ist der Organisation ein Dorn im Auge. «Während aus Naturschutzsicht wertvolle Flächen auf Schafweiden trotz Sömmerungsbeiträgen verlorengehen, führt auf Rinderalpen der Einsatz von Hochleistungsrassen mit Zufütterung von Kraftfutter zu Überdüngung, der Ausbau von Zufahrtsstrassen schädigt Lebensräume und Artenvielfalt», erklärt Pro Natura Agrarexperte Marcel Liner. 

 

Vorgaben für Arten- und Landschaftsschutz

 

Und Pro Natura wirft dem Bund vor, der Biodiversität zu schaden. «Mit öffentlichen Geldern wird aktuell Beweidung auch dort unterstützt, wo sie der Artenvielfalt mehr schadet, als nützt», so Liner. Die Kantone müssten daher unbedingt bessere Informationsgrundlagen schaffen.  

 

Deshalb fordert Pro Natura eine «ernsthaften Diskussion über die Sömmerungspraxis». Dazu sollen alle Akteure - Nutztierhaltende, Bund, Kantone und Umweltverbände - an einen Tisch sitzen. Aus der Mitteilung wird ersichtlich, wo Pro Natura den Schwerpunkt legt bei der Sömmerung: «Ziel sollte es sein, prioritär zu erhaltende Alpen festzulegen und die Alpwirtschaft dort finanziell zu fördern, wo klare Vorgaben des Arten-, Biotop- oder Landschaftsschutzes festgelegt wurden.»

 

Keine Beweidung oberhalb Baumgrenze

 

Nicht überall habe die Beweidung einen positiven Effekt auf die Biodiversität, schreibt die Naturschutzorganisation. Sie meint damit Gebiete oberhalb der Baumgrenze. Das betrifft rund 40 Prozent der gesamten Sömmerungsflächen der Schweiz. Hier finde Verbuschung von Natur aus nicht statt.

 

Für Pro Natura ist damit klar: «Die Aufgabe einzelner Alpbetriebe darf kein Tabu sein.» Mit den freiwerdenden Mitteln könne der Bund dafür die Tierhaltenden bei der Erstellung einzelbetrieblicher Schutzkonzepte finanziell unterstützen. «Schafsömmerung sollten wir vorrangig auf jenen Flächen und mit jenen Rassen gewährleisten, wo es aus ökologischer, landwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht am meisten Sinn macht», sagt Sara Wehrli, Expertin für grosse Beutegreifer bei Pro Natura. Diese Gebiete sollen die oben genannten Akteure gemeinsam festlegen. Pro Natura schränkt den Handlungsspielraum aber bereits deutlich ein.

Kommentare (11)

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  • Walter Wochner | 28.06.2023
    Pro Natura hat eine Ahnung von landwirtschaftlicher Nutzung und Planung. Wusste ich bisher nicht. Die üben doch noch. Durch die Eigendüngung auf nicht beweideten Wiesen verändert sich bereits nach wenigen Jahren der Bewuchs. Lawinenabgänge werden die Grasnarbe schädigen .
  • Daneli | 28.06.2023
    Schafft mal diese Pro Natura ab. Volkswirtschaftlicher Nutzen ist nicht vorhanden!
  • Hermi Plump | 28.06.2023
    Der Wolf hat in unseren Alpen nichts verloren. Er bringt nichts als Schaden und Elend unter der Bergbevölkerung. Für diese idiotischen Experimenten der möchtegern Naturschützer kosten jährlich Millionen für nichts. Die schlimmsten sind Pro Natura, WEF usw. Hört endlich auf mit dem Blödsinn und fahrt ab miz den Wölfen.
  • Ueli der Pächter | 28.06.2023
    Fortsetzung Die Lawinen haben auf diesen Flächen das alte Gras die Grasnarbe und noch Humus bis auf den Felsen mitgerissen bis auf den Talboden hinab . Ich habe eine Gruppe Dorfbewohner mitgenommen zum zeigen wo dieses wertvolle Material herkommt , das sie mühsam auf dem Lawinenkegel wegräumten. Ich habe ihnen auch gezeigt , dass die Weidewegli der Kühe und Rinder die günstigste Lawinenverbauung ist. Und hier wäre noch sehr viel Aufklärung nötig für die Pro Natura !!!!
  • Ueli der Pächter | 28.06.2023
    Contra Natura wäre zutrefflicher für diese entgleisste Idee . Die 40% Weidefläche nicht zu nutzen wäre ein fataler Fehler . Ich habe eine 150 ha Alp bewirtschaftet von 1600 m ü M bis 2400 m ü M . Da sind Kühe Rinder und Schafe anwesend . Da sind noch Flächen von Privaten oberhalb der Baumgrenze die nicht mehr gemäht oder beweidet werden. Mit den Jahren ist auf diesen Flächen eine Ueberdüngung durch das stehengelassene Futter festzustellen . Das Gras legt sich im Herbst ab und die Lawine ???
  • Leo Beeli | 27.06.2023
    Macht nur weiter so, dann sind wir bald nicht mehr im Stande 50% der eigenen Bevölkerung zu ernähren. Mehr Gesetze, mehr Vorschriften für unsere Bauern, aber das Importierte ohne zu wissen wie es produziert wurde und von woher es kommt, verschlincgen. Das ist eine Sauerei!
  • ueli keller | 27.06.2023
    Die Aufgabe einzelner Naturschutz - Organisationen darf kein Tabu sein. Um Pro Natura ( Contra Bauern ) wäre es nicht schade.
    • Annette Vieli | 28.06.2023
      Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht!
      • ueli keller | 28.06.2023
        Der Naturschutzverein Bassersdort - Nürensdorf hat aus meiner Sicht Berechtigumg. Taten statt Worte !!
  • Mathier remo | 27.06.2023
    Den Wolf ausrotten damit die Schafe die Lpweiden wider nutzen können so bleiben die Alpen intakt wie früher je mehr gesezte um so tümmer kommt es raus.Der Tierschutz hat keine ahnung wie viel leid die Schafe wegen dem Wolf ertragen müssen. Früher war die Menscheit schlauer und alles hat funktioniert.
    • Wolfsfreund | 28.06.2023
      Kein Personal und Wassermangel was willst du mehr ???

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