Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu lindern, hat Australiens Regierung in der vergangenen Woche ein Nothilfeprogramm über 17,6 Mrd. Australische Dollar (9,98 Mrd. Fr.) geschnürt und weitere Hilfen in Aussicht gestellt.
Davon soll auch die betroffene Agrar- und Ernährungswirtschaft bis hin zu den einzelnen Farmen profitieren. Landwirtschaftsminister David Littleproud erklärte, mit dem Paket würden das wirtschaftliche Vertrauen gestärkt, Investitionen gefördert und Arbeitsplätze geschützt.
Dadurch erhielten die Land-, Fischereiund Forstwirtschaft einen Schub. Dem Minister zufolge werden 1 Mrd. A$ (570 Mio. Fr.) an einen regionalen und kommunalen Fonds zur Unterstützung von Industrien einschliesslich der von Coronaviren betroffenen Landwirtschaft fliessen. Zudem wurden für Unternehmen die Abschreibungsmöglichkeiten beschleunigt und deutlich ausgeweitet.
„Wenn Sie darüber nachgedacht haben, in Ihr landwirtschaftliches Unternehmen zu investieren, ist dies jetzt ein zusätzlicher Anreiz“, betonte der Minister. Das Paket umfasst auch die Übernahme von 50% der Ausbildungsvergütung in kleinen Unternehmen für neun Monate und bis zu 25'000 A$ (14'200 Fr.) für Neueinstellungen von Arbeitern. Einkommensschwache Haushalte, darunter auch Farmer, sollen 750 A$ (425 Fr.) als Soforthilfe erhalten.
Der Hauptgeschäftsführer des nationalen Bauernverbandes (NFF), Tony Mahar, begrüsste die Finanzhilfenfür die durch Dürre, Buschbrände und Überschwemmungen ohnehin schon angeschlagenen Betriebe. Er wies darauf hin, dass allein der Fischindustrie wegen der Absatzschwäche in China Verluste von bis zu 389 Mio A$ (221 Mio. Fr.) drohten.
Zudem litten die Betriebe unter dem Fehlen der internationalen Arbeiter und Saisonarbeitskräfte, auf die sie angewiesen seien. Mahar hob hervor, dass drei Viertel der australischen Agrarproduktion exportiert würden und durch die Verbreitung des Virus Störungen der Frachtlogistik und der Marktzugänge zu erwarten seien. Gegebenenfalls müsse die Regierung ihre Unterstützung noch ausweiten, denn der Wohlstand der Landwirtschaft hänge von einer gesunden Wirtschaft ab, was aber auch umgekehrt gelte.