/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Keine Lösung für Problemschiff mit Rindern und Schafen

In Westaustralien liegt immer noch ein zurückgerufenes Schiff mit tausenden Schafen und Rindern vor Anker. Einem Export nach Israel hat das Landwirtschaftsministerium wegen Tierschutzbedenken nicht zugestimmt. Möglicherweise müssen die Tiere nun an Land in Quarantäne gehen. Australien hat 2023 insgesamt rund 673’000 Rinder und 612’000 Schafe lebend ausgeführt.

AgE |

Für das wegen Sicherheitsbedenken im Roten Meer nach Australien zurückbeorderte Transportschiff mit 14’000 Schafen und 2’000 Rindern an Bord gibt es immer noch keine Lösung. Es liegt derzeit bei Fremantle in Westaustralien vor Anker.

Seit einem Monat auf dem Schiff

Die Tiere befinden sich bereits seit mehr als einen Monat auf dem Schiff. Am 5. Februar verweigerte Australiens Landwirtschaftsministerium einen Antrag zum Export nach Israel. Zuvor waren die Tiere auf dem Weg nach Jordanien gewesen. Die Route über das Kap der Guten Hoffnung samt Umfahrung Afrikas hätte 33 Tage in Anspruch genommen.

Das Ministerium war nicht überzeugt, dass der Exporteur die Anforderungen für die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere sowie sonstige Bestimmungen gewährleisten kann. Landwirtschaftsminister Murray Watt sprach von einem «komplexen Entscheidungsfindungsprozess», bei dem ein Gleichgewicht zwischen Exportgesetzen, Tierschutzerwägungen und den Anforderungen der internationalen Handelspartner gefunden werden müsse.

Tiere noch gesund

Tierschützer fordern weiterhin, die Tiere sofort in Westaustralien zu entladen. Vertreter der Viehwirtschaft erklärten jedoch, die Tiere würden dann in einem Mastbetrieb landen, in dem ähnliche Bedingungen herrschen würden wie an Bord des Schiffes. Watt forderte die Mitglieder der Fleischverarbeitungskette in Westaustralien auf, beim Umgang mit «diesen erstklassigen» australischen Tieren zu helfen.

Die Tiere an Bord des Schiffes sind laut Agrarressort nach wie vor gesund und stehen unter tierärztlicher Überwachung. Es bestehe kein Verdacht auf exotische Schädlinge oder Krankheiten im Tierbestand. Der Exporteur müsse nun eine kommerzielle Entscheidung treffen, wie weiter zu verfahren sei. Das schliesst einen neuen Exportantrag nicht aus. In den Medien wurde zuletzt darüber spekuliert, ob die Tiere in Quarantäne an Land gehen, um dann geschlachtet zu werden.

Lebendexport wirtschaftlich bedeutend

Die immer wiederkehrenden Tierschutzprobleme beim Lebendexport von Tieren schaden in Australien dem Ruf der Branche. Ein Verbot wird vor allem seitens der städtischen Bevölkerung gefordert. Doch der Wirtschaftszweig hat Bedeutung. Im vergangenen Jahr wurden laut Landwirtschaftsministerium insgesamt 673’630 Rinder exportiert. Gut die Hälfte davon ging als Zuchttiere oder Fresser nach Indonesien.

Grösster Abnehmer von Schlachtrindern war mit 86’400 Tieren Vietnam. Zudem gehören noch China und Israel zu den grösseren Exportdestinationen. Die Ausfuhr lebender Schafe umfasste 2023 insgesamt 611’820 Tiere. Das war ein Plus von 22% gegenüber dem Vorjahr.

Mit Abstand grösster Kunde war hier Kuwait mit 271’160 Tieren, gefolgt von Israel mit 94’100 sowie Jordanien mit 84’380 Schafen. Der Exportwert der ins Ausland verkauften Rinder wird für das Wirtschaftsjahr 2023/24 auf 494 Mio. Franken (524 Mio. Euro) geschätzt, bei Schafen auf 34 Mio. Franken (37 Mio. Euro). Die Rinderausfuhr erfolgt vorwiegend aus den Norden Australiens, bei Schafen ist es der Westen. 

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Sollen alle Nutztiere gesetzlichen Anspruch auf Auslauf im Freien haben?

    • Ja, wenn betrieblich möglich:
      41.01%
    • Nein:
      57.76%
    • Bin mir noch unsicher:
      0.92%
    • Halte keine Nutztiere:
      0.31%

    Teilnehmer insgesamt: 1302

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?