Vertreter der Weidetierhalter und Berggebiete schlagen Alarm. In einen offenen Brief fordern sie Bundesrätin Simonetta Sommaruga und das zuständige Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit aller Dringlichkeit auf, rasch Massnahmen gegen die «unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes» zu ergreifen.
In der Schweiz wurden 2020 105 Wölfe verzeichnet. Im Vergleich zum Jahr 2019 wuchs der Wolfbestand um 28 Wölfe. Ende Februar dieses Jahres lebten bereits rund 110 Wölfe in der Schweiz. Wie die Stiftung Kora gegenüber den Tamedia-Zeitungen sagt, gibt es hierzulande elf Wolfsrudel, sechs davon leben im Kanton Graubünden.
Biologisch Platz für 60 Rudel
Innerhalb von nur zehn Jahren haben sich die Wolfsrudel mehr als verzehnfacht. Ralph Manz, zuständig für das Wolfsmonitoring bei Kora, sagt zu den Tamedia-Zeitungen: «Es ist klar, dass sich der Wolf noch weiter ausbreiten wird. Biologisch hätte es in der Schweiz Platz für 50 bis 60 Rudel.»
In den vergangenen Tagen und Wochen kam es zu mehreren Rissen. Auf der Alp Pardenn bei Klosters GR werden 700 Schafe abgealpt. Dies ist im Kanton Graubünden in dieser Grössenordnung eine Premiere.
6800 Alpbetriebe
Für den Verein Schutz der ländlichen Räume vor Grossraubtieren und die Interessengemeinschaft Sicherheit (IG Sicherheit) gerät die Situation in den Bergkantonen ausser Kontrolle. In der Schweiz gibt es rund 6800 Alpbetriebe. «Es herrschen Zustände, vor denen die betroffenen Kreise seit Jahren warnen und nun trauriger Alltag sind. Bereits zu Beginn der Alpsaison ereignen sich viele tödliche Angriffe auf geschützte Schafherden», heisst es in einer gemeinsam verfassten Mitteilung.
Die Folge seien notfallmässige Abalpungen wie jüngst in den Regionen Klosters, Goms oder San Bernardino. Angriffe der Wölfe auf Kuhherden würden zu Panik und Abstürzen führen. «Eine Begegnung mit dem Wolf ist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Ohne Scheu vor dem Menschen und seiner Habe streifen ganze Rudel durch Bündner Dörfer», heisst es weiter.
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Bevölkerung fühlt sich alleine gelassen
Trotz zahlreicher parlamentarischer Vorstösse sei auf Bundesebene nichts passiert, kritisieren die beiden Organisationen. Die auf den 15. Juli terminierte Anpassung der Jagdverordnung ist aus ihrer Sicht nur kosmetisch. Wolfsrudel dürfen beispielsweise nach 10 Rissen an geschützten Schafen oder Ziegen innerhalb von vier Monaten reguliert werden.
Die beiden Organisationen sehen dringenden Handlungsbedarf. Die betroffene Bevölkerung fühle sich vom Bundesrat alleine gelassen und nicht ernst genommen. «Es braucht jetzt rasch praxisorientierte Lösungsansätze, die beispielsweise im Rahmen von geografisch und zeitlich begrenzten Pilotprojekten erprobt werden können», halten sie fest.
Esther Schneiter
«Lage gerät ausser Kontrolle»
«Ohne Möglichkeit und die Perspektive, die weiter massiv zunehmenden Wolfsangriffe ab sofort einzudämmen, werden die betroffenen Berggebiete in kurzer Zeit ausbluten», warnen der Verein Schutz der ländlichen Räume vor Grossraubtieren und die Interessengemeinschaft Sicherheit (IG Sicherheit). Sie wenden sich deshalb in einem offenen Brief direkt an Bundesrätin Simonetta Sommaruga, die dem zuständigen Bundesamt für Umwelt (Bafu) vorsteht.
«Die Vertreterinnen und Vertreter der Bergkantone fordern Sie (Red. Bundesrätin Sommaruga) mit aller Dringlichkeit auf, rasch Massnahmen gegen die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes zu ergreifen. Die Lage in den betroffenen Regionen droht vollends ausser Kontrolle zu geraten», heisst es im Brief.
Folgende Vorfälle listen die beiden Organisationen im Brief auf:
- Stark ansteigende tödliche Angriffe auf geschützte Schafherden und notfallmässige Abalpungen bereits zu Beginn der Weidesaison, wie jüngst in den Regionen Klosters oder im Goms.
- Angriffe auf Kuhherden, die zu Panik und Abstürzen führen.
- Mögliche Begegnungen mit dem Wolf zu jeder Tages- und Nachtzeit.
- Umherstreifende Wolfrudel in und um Dörfer, ohne Scheu vor dem Menschen und seiner Habe.
- Rindviehhaltung in artgerechten Laufhöfen ist kaum mehr sicher zu betreiben.
- Der Herdenschutzaufwand steigt unaufhörlich. Die Schäden nehmen auch auf geschützten Wiesen und Alpen weiter zu.
- Alpine Tourismusregionen werden für den Menschen unsicher.
Dringenden Handlungs- und Klärungsbedarf sehen die beiden Organisation in folgenden Bereichen:
- Schutz und Sicherheit der Bevölkerung
- Schaffung von Vorranggebiete für Nutz- und Wildtiere
- präventive Regulation der Wolfspopulation
- klare Definition von schützbaren und nicht schützbaren Weidegebieten mit der Validierung der kantonalen Alpplanungen durch das BAFU
- vollständige Abgeltung von Herdenschutzmassnahmen und Auszahlung der Sömmerungsbeiträgen trotz vorzeitiger Abalpung nach Wolfsangriffen
- Unterstützung der Tourismusregionen zum Schutz der Gäste und Sicherung der Wanderwege
- Durchsetzung des Schweizer Antrags zur Rückstufung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention.
Wollen Dialog mit Bundesrätin
Gebe es keine Möglichkeit und Perspektive, den «weiter massiv zunehmenden Wolfsangriffen etwas entgegenzusetzen», würden die betroffenen Berggebiete in kurzer Zeit ausbluten. Die Offenhaltung und Pflege der artenreichen Bergweiden sei so in Gefahr. Die Folge seien Verbuschung ganzer Talschaften und der einhergehende Verlust der Biodiversität.
Die beiden Organisationen möchten deshalb mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga rasch in einen Dialog treten. «Wir möchten Ihnen unsere Anliegen aus erster Hand darlegen. Es würde es uns freuen, Ihnen mögliche Handlungsoptionen aufzuzeigen, welche die Alp- und Weidewirtschaft im Umgang mit dem Wolf unterstützen könnten», heisst es im Brief weiter.
Und wo sollen wir dann leben???
Beleidigungen an Ämter und Amtspersonen, so wie persöndlche Beleidigungen sind einem Schweizerbürger nicht würdig.
Ich bitte um Aufklärung!
Wenn keine Nutztiere mehr gehalten werden, kann sich das Wild ausbreiten, auch in den Alpen, ohne Fresskonkurrenz durch Nutztiere. Wölfe werden diesem folgen und wieder wie es von der Natur vorgesehen ist jagen, anstatt sich am Buffet mit unbeweglichen Wollknäueln bedienen. Dass Sie von Natur keine Ahnung haben, ist keine Vermutung, sondern Fakt.
Warum geben Sie sich für etwas aus, was Sie mit Sicherheit nicht sind? Mit Ihren Kommentaren outen Sie sich als Nichtwisser und erfinden Argumente. Überall auf der Welt leben Wölfe in Gebieten, in denen keine Nutztiere gehalten werden. Warum da Schweizer Wölfe anderst funktionieren sollten, erschliesst sich nicht.
Grenzwertig sind nicht meine Kommentare, sondern die Lügen und Räubergeschichten der Wolfshasser.
Alles Lebewesen !!! Sie haben ALLE ein Recht zu leben !!!!
Sogar Sie Herr Bolli
Der Mensch ist das einzige Wesen dass glaubt über allen zu stehen, sich das Recht nimmt über andere zu bestimmen. Schrecklich
Fundierte und gesetzeskonforme Lektüre, erweitert Wissen.
Wenn die Wahrheit grenzwertig ist, muss man die Wahrheit verändern. Wenn der Blick in den Spiegel weh tut, muss man sich selber ändern.
und in der Reuss platz haben
Was soll der Wolf jagen, Hirsche und für ihn gefährliche Wildschweine, wenn eingezeumte Schafherden da sind.
Auch der Wolf jagt lieber ohne grossen aufwand.
Ich frage mich immer wieder, sind das zucht Wölfe, aufgezogen von Menschen hand, oder eingewanderte Wild Wölfe! Ein Raubtier jagt, tötet und frist das erlegte Tier.
Aber unsere "Wölfe" töten und verletzen mehr Tiere als sie fressen, lassen halb tote Tiere liegen.
So ein dummes Gelaber von Kultur, Werten, Tradition und Geschichte.
Vielleicht sollten sich die Eidgenossen die Geschichte wirklich zur Tradition machen und wieder einmal massenweise nach Amerika auswandern. Dann gäbs Platz für den Wolf.
Der wolf ist ein Raubtier ,das nicht vom ausserben bedroht ist. Wir müssen unser Hab und Gut schützen können,alles andere ist unakzeptabel.
Wenn er nichts mehr zu fressen hat, fressen sie sich gegenseitig.
Es ist sehr naiv zu glauben, der Wolf hört auf sich zu vermehren, sobald die Natur im Gleichgewicht ist.
Gleichgewicht, in der Flora und Fauna, gibt es nicht mehr, dass es unkontrolliert der Natur überlassen werden kann.Der Wolf wird in der Schweiz zu einer nicht zu unterschätzenden Gefahr, bei unserer Bevölkerungsdichte.
Eidgenosse: ihr Weidetierhalter solltet eure geliebten Weidetiere vielleicht nicht mehr wochenlang einfach irgendwo abladen und nicht drum kümmern. Wie das leider sehr oft der Fall ist. Schützt lieber eure Tiere, nicht nur vor dem Wolf!
Der Mensch nimmt sich raus immer alles zu seinem Wirtschaflichen Zweck und Gunsten zu regulieren.
Wann wird die willkürliche ausbreitung des Menschen reguliert!?
Wir Menschen sind das Krebsgeschwühr dieses Planeten, nicht die Tiere!
Corona ist vielleicht der Anfang der von der Natur vorgesehenen regulierung des Menschen, wer weis.....
Die Natur findet einen Weg den Menschen zu dezimieren/auszurotten.
Wir haben täglich 2 Verkehrstote jedoch will keiner etwas dagegen tun .... Wohlstands-Narzissten-denken ist das ...
Der Mensch lässt sich nicht länger durch Angst kontrollieren. Ob Corona oder Wolf ... Keines von beidem wird unser Schicksal besiegeln.
Der Klimawandel schon .... Doch den gibt's ja nicht. Schwachsinn, Schwachsinn, Schwachsinn
Märchenstunde! Die grösste Gefahr für andere stellen Männer da. Gewalt, Missbrauch, Mord passieren jeden Tag tausendfach, millionenfach und über 90% der Täter sind Männer. Und was sagen Sie jetzt? Männer ausmertzen?
Ist heute Märchenstunde im Kindergarten? Was tatsächlich an der Tagesordnung ist, dass Kinder und Frauen misshandelt, missbraucht und ermordet werden, zu Tausenden und Millionen. Die Täter sind aber Männer, nicht Wölfe. Demzufolge müssen Männer ausgemertz werden, nicht Wölfe.
Die Wahrscheinlichkeit von einer Kuh angegriffen zu werden ist viel grösser als dass ein Wolf einen Mensch angreift!
Alles Lebewesen !!! Sie haben ALLE ein Recht zu leben !!!!
Sogar Sie Herr Bolli
Der Mensch ist das einzige Wesen dass glaubt über allen zu stehen, sich das Recht nimmt über andere zu bestimmen. Schrecklich
Und kleine Kinder aus dem Kinderwagen.... Wenn Argumente fehlen müssen diese von den Wolfshassern halt erfunden werden. Keine Nutztiere mehr halten und das Wolfsproblem ist gelöst.
Also kein Fischen und Jagen mehr! Nie mehr Mausefallen!
Und was passiert mit einem Hund der wildert???
Er wird erschossen!! Obwohl er vom Wolf abstammt und es genau so in seiner Natur liegt, zu jagen.