Im Berner Oberland lebt ein spezielles Kuhkalb. Lilli kam mit sechs Beinen auf die Welt. Das junge Simmentaler-Kalb ist putzmunter, Bauer Andreas Knutti will das Tier, sofern es gesund bleibt, mit auf die Alp nehmen.
Nichts deutete vor der Geburt von Simmentaler-Kuh Edelweiss darauf hin, dass ihr Kalb für so grosse Aufmerksamkeit sorgen würde. Doch während des Kalbens bemerkte Landwirt Andreas Knutti aus Weissenburg BE, dass das Kleine in Steisslage war. Deshalb musste er den Tierarzt um Hilfe bitten, sagte der 46-Jährige in der Mittwochsausgabe des „Blick“.
Zusammenwachsen von Embryonen
Das Tier kam dann tatsächlich mit den Beinen voran zur Welt, doch statt vier hatte das Kuhkalb sechs Beine. Familie Knutti dachte sofort, dass das Tier unbedingt Leben will, denn es hob sofort seinen Kopf, wie sie am Mittwochabend in einem Bericht von „Schweiz aktuell“ des Schweizer Fernsehens sagten. Trotz Bedenken des Tierarztes wollte Andreas Knutti dem jungen Kalb eine Chance geben. Er sei sehr stolz auf Lilli, betonte er.
Als Ursache der aussergewöhnlichen Geburt wird ein Zusammenwachsen von Zwillings-Embryonen zu einem Tier vermutet. Bereits vor einigen Jahren wurde ein sechsbeiniges Kalb in Bayern geboren.
Am Rücken von Lilli hangen nun zwei Beine. An der Stelle, wo die zwei Beine in den Körper des Tieres übergehen, besteht eine Art Loch, wie der Bauer aus dem Simmental erklärt. Zudem ist die Wirbelsäule krumm. Deshalb sei ungewiss, ob Lilli normal wachse und eine Kuh werden wird, hält Knutti fest.
Lilli kann vielleicht sogar auf die Alp
Der Rummel rund um das Kalb sei ausserordentlich. „Ich bin sehr erstaunt und ein wenig überrumpelt ob dem grossen Interesse. Die Reaktionen fielen aber bis jetzt alle positiv aus. Einige der Anrufe kamen sogar aus dem Ausland“, erläutert der Berner Oberländer gegenüber dem Schweizer Fernsehen.
Lilli weist sieben Wochen nach der Geburt keine gesundheitlichen Probleme auf. Sie frisst, trinkt und springt wie die anderen Jungtiere hin und her. Familie Knutti will das Kuhkalb auch nicht abgeben, auch wenn sie keine normale Milchkuh werden sollte. Wenn sie gesund bleibt, darf sie vielleicht im Sommer sogar mit auf die Alp.
Die sechsbeinige Kuhkalb „Lissy“ aus Bayern wurden die Beine operativ entfernt. Sie lebt heute auf einen Gnadenhof in Österreich.


