Aufgrund von Dürreperioden waren zuvor die Viehbestände merklich abgebaut worden und es fehlte am Exportangebot. Im vergangenen Jahr war dieses wieder vorhanden und die Rindfleischausfuhren legten laut Landwirtschaftsministerium gegenüber dem Tiefpunkt 2022 um 227’800 Tonnen oder 26,7% auf 1,08 Mio. Tonnen zu.
Umfangreicher viel der internationale Verkauf zuletzt 2019 mit 1,22 Mio. Tonnen aus. In gut 50 Länder konnten die Australier ihre Ware verkaufen; global sind sie nach Brasilien zweitwichtigster Exporteur.
Grösster Kunde waren 2023 die USA. Dort nahm der Absatz richtig Fahrt auf und übertraf mit 245’850Tonnen das Vorjahresergebnis um 83,7%. In den USA sind die Rinderherden rückläufig, das Preisniveau recht hoch, was den Einfuhrbedarf erhöht. Dies dürfte auch 2024 so bleiben, weshalb Analysten eine weitere Exportzunahme in Richtung USA erwarten.
China kauft wieder
Auf dem zweiten Platz der wichtigsten Abnehmer von australischem Rindfleisch lag 2023 Japan mit 206’800 Tonnen. Das Land gehörte allerdings zu den wenigen Kunden, die im Vergleich zum Vorjahr die Menge drosselten; das Handelsvolumen war gegenüber 2022 um 3,5% rückläufig. Dafür meldete sich nach der handelspolitischen Entspannung China als Grossabnehmer zurück.
Die Verkäufe Australiens in die Volksrepublik legten um gut 30% auf 206’200 Tonnen zu. Im Spitzenjahr 2019 wurden aber schon einmal mehr als 300’000 Tonnen dorthin verkauft, so dass noch Luft nach oben gesehen wird. Zu den weiteren wichtigen Käufern gehört Südkorea, wohin die verschiffte Menge an Rindfleisch im Vergleich zu 2022 um 17,5% auf 188’900 Tonnen ausgeweitet wurde. Zudem legten die Verkäufe nach Indonesien um rund 74% auf 68’400 Tonnen zu.
Schwacher Absatz in Grossbritannien
Enttäuschend verlief hingegen der Absatz von australischem Rindfleisch im Vereinigten Königreich. Trotz Abschluss des neuen Freihandelsabkommens am 1. Juni 2023 belief sich die Gesamtausfuhr im vergangenen Jahr nur auf 2’406 Tonnen, womit Grossbritannien im Exportranking noch hinter Papua-Neuguinea und den Pazifikinseln auf einem der hinteren Plätze landete. Von einer von britischen Bauern befürchteten „Lawine an australischem Rindfleisch“ könne somit keine Rede sein, merkten Analysten an.
Die Rindfleischlieferungen Australiens in die Europäische Union nahmen zwar gegenüber 2022 um gut ein Fünftel auf 8’550 Tonnen zu, doch die Menge blieb im Vergleich zu anderen Kunden überschaubar. Für die fortgesetzt recht geringe Tonnage machen Marktexperten die fehlenden Fortschritte bei den Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen mit der EU verantwortlich.