Den Bedürfnissen der Kuh entsprechend bauen und die Herde gesund weiterentwickeln – Familie Süess erfüllte diese Kriterien und wurde von einer internationalen Fachjury als 30. Betrieb ausgezeichnet.
«Happy cows, happy farmers», so lautet das Motto der Kuhsignale. Kühe senden ständig Signale aus, die viel über ihr Wohlbefinden aussagen. Eine dreiköpfige internationale Fachjury, dabei ist auch Kuhsignale-Trainer Christian Manser vom Landwirtschaftlichen Zentrum St.Gallen, verteilt Auszeichnungen an Betriebe, die auf Kuhsignale eingehen.
Sechs Weide-Freiheiten
Auf Kuhsignale eingehen bedeutet, die sechs Freiheiten der Weide in einem maximalen Masse in den Stall zu bringen: gute Luft, viel Licht, griffige Böden, top Liegebereich, Futter und Wasser. Dazu gehört, dass jede Kuh einen Fressplatz zur Verfügung hat und stressfrei abkalben kann. Manser erklärt: «Wenn man im Stall ist, müssen die Kühe beachtet werden, damit sich die Herde gesund weiterentwickelt. Nur dann erhält ein Betriebsleiter diesen Preis.»
Er soll auch bereit sein, die Erfahrungen an Berufskollegen weiterzugeben. Familie Süess aus Waldkirch SG erfüllte als 30. Betrieb in der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und weiteren Ländern alle Kriterien. Die Fachjury übergab die Auszeichnung im Rahmen einer Fachexkursion von Studierenden der Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) an Familie Süess.
Tagtägliches Preisgeld
Manser betonte, dass beim Bauen die Bedürfnisse der Kuh wahrgenommen werden müssen. Preisgeld gebe es bei der Auszeichnung nicht, sondern nur eine Plakette. «Preisgeld holen sich die Bauern tagtäglich im Stall.» So könne auch in schwierigen Zeiten der Milchwirtschaft Geld verdient werden.
Die Bestätigung lieferte Manser gleich nach: «Wenn wir uns heute den Stall und die Bauernfamilie Süess anschauen, können wir sagen, dass glückliche Kühe wirklich glückliche Bauern machen.»
Mehr zum Thema Kuhsignale und wie Milchviehställe unter Beachtung der Kuhsignale gebaut werden, lesen Sie im «Schweizer Bauer» vom 12. Mai.
Betrieb Süess
Markus und Emanuel Süess bewirtschaften in Waldkirch SG einen Milchviehbetrieb mit 27 ha LN und rund 60 Milchkühen der Rasse Brown Swiss. Die Milch wird zu Emmentaler-Käse verarbeitet. Vater Markus ist zu 75 Prozent und sein Sohn zu 25 Prozent auf dem Hof beteiligt. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei 8847 kg Milch mit 3,95% Fett und 3,62% Eiweiss. Aktuell kommen die Stiere Bender, Salomon, Haribo, Haegar, Bays und Arrow zum Einsatz. hal