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Babental: Wohl tiefstgelegenste Alp der Schweiz

Die Viehweidegenossenschaft Babental ist die einzige Alp im Kanton Schaffhausen und wohl die tiefstgelegenste der ganzen Schweiz. Heinrich Roth hirtet bereits seit 15 Jahren auf der Alp Babental.

Thomas Güntert |

 

 

Die Viehweidegenossenschaft Babental ist die einzige Alp im Kanton Schaffhausen und wohl die tiefstgelegenste der ganzen Schweiz. Heinrich Roth hirtet bereits seit 15 Jahren auf der Alp Babental.

Etwa 30 Bauern aus dem Kanton Schaffhausen, vom Thurgau und dem Zürcher Weinland bringen von Anfang Mai bis Mitte Oktober rund 170 Rinder zum Sömmern auf die Alp Babental in Schleitheim. Auf 600 Meter Höhe stehen auf 45 Hektaren 16 Weiden und zwei Laufställe zur Verfügung.

Die Alp kann jährlich bis 150 Tage beweidet werden, was auf einer Hochalp in der Regel nur an etwa 100 Tagen möglich ist. Da die hochträchtigen Rinder vor dem Kalbern ohne grossen Aufwand von der Alp geholt werden können, werden jährlich etwa 60 künstliche Besamungen durchgeführt. «Auf einer Hochalp ist das alles viel mühsamer, allein schon bis der Veterinär dort oben ist», bemerkt der Alpsenn Heinrich Roth, der bereits seit 15 Jahren auf der Alp Babental ist.

Hohe Investitionen

Die Alp Babental wurde im Jahr 1899 durch die Genossenschaft der Simmentaler-Viehzüchter gegründet, welche sich aus den Zuchtgenossenschaften Dörflingen-Gennersbrunn, Herblingen und Umgebung, Schleitheim mit dem Reiat sowie Ramsen–Hemishofen-Buch zusammensetzte. Die dazugehörige Gastwirtschaft wurde im Jahr 1966 für über 150000 Franken gebaut.

In den letzten 25 Jahren hat die Alpgenossenschaft weit über eine Million Franken investiert. Über 400'000 Franken kosteten eine biologische Kläranlage sowie der Umbau der Älplerwohnung. Weitere 125'000 Franken setzte die Genossenschaft für einen Küchenumbau ein. Im letzten Jahr wurde im Alpteil Heerenwis ein neuer Weidestall für 380'000 Franken gebaut und der alte Stall in eine Liegehalle umfunktioniert. Aus den Alperträgen, Pacht- und Wohnzinsen stehen der aus 25 Einzelmitgliedern bestehenden Genossenschaft jährlich rund 120'000 Franken zur Verfügung.

Älpler und Volksmusiker

Die grosse Leidenschaft von Heinrich Roth, der zugleich Alphirte und Pächter des Alp-Restaurants ist, ist die Ländlermusik. Jährlich treten dort rund 20 Ländlerkapellen aus der ganzen Schweiz auf. Von Roths Leidenschaft profitiert die ganze Region, wenn es auch für ihn und seine Lebenspartnerin Ursula Furrer auch nicht immer rentiert.

«Wenn im Babental Musik ist, dann sind wir da», sagt Robert Fehr, Zimmermeister aus Andelfingen. Nach einer stressigen Woche finden er und seine Frau im Babental immer wieder den nötigen Ausgleich zum Alltag. Seine Frau ist die Jodlerin Margarita Moeri Fehr, in der Volksmusikszene besser bekannt als Gitta M. Sie unterstützt die Kapellen immer wieder mit Gesangseinlagen. Auch Heiri Roth gesellt sich gern zu den Musikern und zupft die Bassgeige.

Nie bereut

Heinrich Roth ist auf einer Alp in Alt St. Johann im Obertoggenburg aufgewachsen. In Ebnat Kappel betrieb er einen 40 Hektaren grossen Bauernhof, den heute sein Sohn führt. Bevor er in das Babental kam, hatte er auf 1700 Meter Höhe ein Restaurant, das er allerdings nur  im Sommer betreiben konnte. Heute geniesst er das ganzjährige Leben im Babental. In den Sommermonaten bekommt er von der Viehweidgenossenschaft den Hirtenlohn, und im Winter arbeitet er im Stundenlohn. «Von der Arbeit kann man gut leben, ohne dass man dabei reich wird.»

Heinrich Roth hat den Schritt jedenfalls nie bereut, obwohl es Unterschiede zwischen dem Toggenburg und dem Schaffhausischen gibt. «An beiden Orten gibt es «angenehme Leute«, schmunzelt Roth. Die Bevölkerung des Toggenburgs sei volkstümlicher und die Traditionen viel verwurzelter als im Kanton Schaffhausen. «Im Toggenburg geben die Jungen bezüglich Folklore und Brauchtum so richtig Vollgas», bemerkt Roth.

 

Vom 21. bis 24. August findet die 14. Babentaler Alpchilbi statt. Den Auftakt macht am Freitagabend das Ländlertreffen mit sechs Musikkapellen. Am Samstag kommt aus dem Berner Oberland die bekannte Volksmusikgruppe «Oesch’s die Dritten». Der Sonntag beginnt mit einem Alp-Gottesdienst mit der Siblinger Pfarrerin Karin Baumgartner und dem Schützenchörli Kirchberg.

 

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