Sammelstellen sollten ohne Rücksprache mit der Fenaco keine Investitionen mehr in die Bahninfrastruktur tätigen. 27 von 138 Standorte wären bei Umsetzung eines Sparprogramms bei SBB Cargo betroffen.
SBB Cargo muss sparen um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Die Fenaco nutzt den Wagenladungsverkehr (WLV) wie kein anderes Unternehmen in der Schweiz.
Fortunat Schmid, zuständig für die Logistik, hat die Hoffnung auf ein klares politisches Zeichen zur Beibehaltung dieses Angebots aufgegeben. Politisch könne man sich mehr Lorbeeren holen mit dem Personenverkehr als mit dem Güterverkehr, erklärte Schmid. Bei der Fenaco herrsche aufgrund der geplanten Sparübung von SBB Cargo mehr Unsicherheit und Verärgerung als anderes, zeigte sich Schmid an der Maxi-Sammelstellentagung von letzter Woche enttäuscht über SBB Cargo.
27 Standorte bedroht
An einer Vorabinformation durch SBB Cargo sei die Fenaco informiert worden, dass alle offiziellen Bedienpunkte mit weniger als 500 Wagen pro Jahr wohl aufgehoben würden. Allenfalls können einige noch in Kundenbedienpunkte umgewandelt werden.
Sollte SBB Cargo diese Ankündigung 2013 in die Tat umsetzen, wären gemäss Schmid 27 von 138 Standorten bei den Getreidesammelstellen betroffen. Oder 16 Prozent der Getreidemenge müsste neu per LKW transportiert werden. «Ohne diese Standorte brauchen wir täglich 10 bis 20 LKWs mehr, die auf der Autobahn unterwegs sind», prognostiziert Schmid. Nichts destotrotz hofft Schmid aber noch auf die laufende Verhandlung.
Erntespitze als Problem
Ein weiteres Problem, das die Fenaco lösen muss, ist, dass gewisse Kunden, wie etwa die Swissmill, nicht mit Camions sondern nur mit der Bahn bedient werden können oder wollen. «Wir haben den Glauben daran verloren, dass wir mit SBB Cargo noch langfristig planen können. Es kann uns niemand eine Zusicherung geben, dass das Zustellnetz in fünf Jahren noch so ist wie jetzt geplant.»
Erschwerend ist auch, dass während der Erntespitze innert fünf Wochen sehr grosse Mengen transportiert werden müssten und für diese Fuhren kaum Rückfuhren organisiert werden können, was die Transporte verteuert. Schmid forderte die Sammelstellenleiter auf, keine Investitionen mehr in die Bahninfrastruktur zu tätigen ohne Rücksprache mit der Fenaco.