In den vergangenen Jahren kam es weltweit immer wieder zu massenhaften Auftreten von Quallen. Ein internationales Forscherteam hat nun untersucht, was passiert, wenn diese «Quallenblüten» absterben. Demnach dienen die Überreste der Medusen einer Reihe opportunistischer Bakterien als Nahrung.
Die Zunahme von Qualleninvasionen wird auf den Klimawandel und die kontinuierliche Verschlechterung der marinen Ökosysteme zurückgeführt. Während Algenblüten und ihre Folgen bereits gut untersucht sind, weiss man kaum etwas über die Vorgänge beim Absterben von «Quallenblüten».
In ihrer Studie untersuchten die Forschenden anhand von Mondquallen (Aurelia aurita) aus der nördlichen Adria, die Auswirkungen ihrer Überreste auf das Ökosystem. Es zeigte sich, dass etwa die Hälfte des von den abgestorbenen Quallen stammenden organischen Materials rasch in das Umgebungswasser ausgewaschen wird und somit leicht zugänglich für Mikroben ist.
Innerhalb von rund 1,5 Tagen wurde das gelöste organische Material von einer Gruppe opportunistische Bakterien konsumiert. Darunter sind Bakteriengattungen, die häufig an der Oberfläche der lebenden Quallen vorkommen.
Die Mikroben, die die Quallenüberreste verzehren, vermehren sich dabei rasch und dienen dann als Nahrung für Plankton und andere, grössere Organismen. Dadurch wird ein beträchtlicher Anteil dieses organischen Materials in der Wassersäule verwertet, und die den Meeresboden erreichende Menge wird wirksam reduziert, wie Wissenschaftler schreiben.