Im Kanton Zürich könnten sich Wölfe bald auch dauerhaft niederlassen und ein Rudel gründen. Darüber sind sich Fachleute einig. Für den Wolf geeignete Lebensräume wären vorhanden, berichtet der «Tages-Anzeiger».
Nach dem jüngsten Wolfsangriff in Bonstetten ZH, bei dem 25 Schafe gerissen wurden, und einer Wolfssichtung an der Kantonsgrenze Zug-Zürich, genauer in Gutsch ZG, stellt sich die Frage, ob der Wolf im Kanton Zürich vom Durchreisegast zum dauerhaften Mitbewohner werden könnte?
Die Antwort lautet: Ja. Darüber sind sich verschiedene Fachleute einig. «Ich kann mir vorstellen, dass sich mit der Zeit ein kleines Wolfsrudel Wolfrudel auf der Albiskette oder im Tössstockgebiet niederlässt», sagt Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin des Wildnisparks Zürich gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Im Gebiet rund um den Tössstock könnte sich der Wolf ansiedeln
Wenn Weibchen kommt, sind Chancen gross
Ähnlich sieht es auch Christian Stauffer, Geschäftsleiter der Stiftung Kora, welche für das Monitoring von Grossraubtieren in der Schweiz zuständig ist: «Der Kanton Zürich ist für junge Weibchen ohne weiteres erreichbar», so Stauffer. Und bei der dauerhaften Ansiedelung des Wolfes im Kanton, sei das Wolfweibchen entscheidend.
Bei einer neuen Rudelbildung muss sich nämlich zuerst ein Weibchen im Gebiet niederlassen. Das dies bald geschieht, sei durchaus möglich, erläutert Stauffer gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die Wolfdichte in den Kantonen Glarus und Graubünden, ist mittlerweile so hoch, dass Jungtiere bald auch anderswo Reviere suchen müssen.
Viel Wald und genügend Nahrung
Vor allem die Region um den Tössstock und der Albis sind Gebiete, die vom Wolf ins Visier genommen werden könnten. Viel Wald und ein reichhaltiges Nahrungsangebot mit Rehen und Rothirschen locken.
Das Gebiet rund um den Albis eignet könnte für Wölfe ebenfalls interessant sein