Der Baselbieter Balz Recher setzte sich beim Finale der Holhauerei-Meisterschaft an der Forstmesse in Luzern gegen ein 67-köpfiges Teilnehmerfeld durch. U-24-Meister wurde Marc Rinaldi aus dem Kanton Neuenburg.
Es war heiss an der Forstmesse in Luzern, sogar sehr heiss. Für einen Förster ist so etwas Nebensache. Schliesslich ist man solches gewohnt. Schwitzen gehört dazu, Konzentration auch. Auch dann, wenn es um den Titel des Holzhauerei-Meisters geht.
Spannung pur
Noch vor der letzten Disziplin lagen die ersten fünf nur 20 Punkte auseinander. Ein spannendes Finale bahnte sich an. Balz Recher aus Ziefen (BL) absolvierte die letzte Prüfung fehlerlos und in der schnellsten Zeit und konnte sich mit dieser Glanzleistung den 1 Platz und damit den Schweizermeistertitel sichern.
Der Baselbieter Förster erzielte in den fünf zu absolvierenden Disziplinen 1644 Punkte. Er verwies damit Arno Illien aus dem Kanton Graubünden und Urs Amstutz aus dem Kanton Bern auf die Ehrenplätze.
In der Kategorie der unter 24-jährigen gewann Marc Rinaldi aus dem Kanton Neuenburg vor Michael Steiner aus dem Kanton Thurgau und Orlando Lerch aus dem Kanton Graubünden.
Fünf Disziplinen
Nachdem im Juni bereits das Fällen eines Baumes durchgeführt wurde, mussten die Teilnehmer an der Forstmesse in Luzern vier weitere Disziplinen absolvieren. Die Vorbereitung der Motorsäge mit einem Kettenwechsel, der Kombi- und der Präzisions-Schnitt sowie am Schluss des Tages das Entasten.
Die Schweizermeisterschaft Berufswettkampf Holzhauerei werden alle vier Jahre durchgeführt. Die nächsten Schweizermeisterschaften des Forstpersonals finden 2015 statt.
Rangliste
9. Schweizermeisterschaft Berufswettkampf Holzerei 2011
Profis
1. Balz Recher, BL (Schweizermeister) 1’644 Stihl
2. Arno Illien, GR 1’595 Husqvarna
3. Urs Amstutz, BE 1’586 Husqvarna
U24
1. Marc Rinaldi, NE (Schweizermeister) 1’495 Stihl
2. Michael Steiner, TG 1’420 Stihl
3. Orlando Lerch, GR 1’411 Stihl
Holzereiwettkampflexikon
«Fällen eines Baumes»
Ein Baum muss derart gefällt werden, dass seine Giebelspitze möglichst genau zu einem vorher bestimmten Punkt zu liegen kommt. Dabei werden die Ausführung der Fallkerbe, des Bandes und die Höhe des Fällschnitts sowie die dazu benötigte Zeit bewertet.
Abzug erfolgt für Schäden am Stamm oder für Missachtung der Sicherheitsvorschriften.
«Motorsäge-Vorbereitung»
Bei dieser Disziplin muss die Sägeeinrichtung in möglichst kurzer Zeit zerlegt und wieder zusammengesetzt werden. Die Kette muss vom Schwert weggenommen und dann eine andere (zweite) Kette aufgelegt werden. Anschliessend muss die nachfolgende Disziplin (kombinierter Schnitt und Präzisionsschnitt) ausgeführt werden, ohne irgendwelche Veränderungen an der Säge vorzunehmen
«Kombi-Schnitt»
Der Wettkämpfer muss zwei Scheiben von 3 bis 8 cm Dicke von zwei verschiedenen Stäm-men abschneiden, indem er zuerst von unten her bis in die Mitte des Stammes, dann mög-lichst genau von oben her die Scheibe absägt. Die wahren Könner zeichnen sich dadurch aus, dass die beiden Schnitte der Rondellen genau rechtwinklig zur Stammachse und von oben und unten genau aufeinander treffen.
«Präzisions-Schnitt»
Der Wettkämpfer schneidet von zwei auf ein Holzbrett gelegten Stämmen eine Scheibe von 3 bis 8 cm Dicke möglichst vollständig ab, ohne dabei mit der Motorsäge das Brett zu verletzen. Falls er den Schnitt zu früh abbricht, werden ihm Punkte abgezogen, bei Beschädigung der Unterlage wird er disqualifiziert.
«Entasten»
Der Wettkämpfer muss innerhalb von 30 Sekunden eine bestimmte Anzahl Äste von einem Stamm so absägen, dass einerseits der Stamm nicht verletzt wird und andererseits keine Stummel stehen gelassen werden.