Der sich zuspitzenden Versorgungskrise zum Trotz: Die Baselbieter Regierung und die zuständige Landratskommission sehen keinen Weg, wie der Kanton den Selbstversorgungsgrad in der Nahrungsmittelproduktion erhöhen kann, wie dies in einem Vorstoss der Grünen/EVP angeregt worden ist.
Der Kanton könne sich glücklich schätzen, wenn er den Selbstversorgungsgrad wenigstens halten könne, heisst es im am Dienstag veröffentlichten Bericht der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission. Aber auch hierfür seien Anstrengungen nötig.
Schwindende Landwirtschaftsfläche
Zahlen zum aktuellen Selbstversorgungsgrad im Kanton nennt die Kommission keine. Schweizweit kann nur das Produkt Milch damit auftrumpfen, dass mit 112 Prozent im Land mehr davon produziert als verbraucht wird. Fische stammen auf der anderen Seite der Skala zu 98 Prozent aus dem Ausland.
Ein negativer Faktor für den Selbstversorgungsgrad ist gemäss Kommissionsbericht die schwindende Landwirtschaftsfläche. In erster Linie sei die Zersiedelung Grund dafür, aber auch die Ausbreitung des Waldes, wie Aussagen von Experten aus dem Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft vorgebracht werden.
Trend zu extensiver Landwirtschaft
Negativ auf den Selbstversorgungsgrad wirke sich auch der Trend hin zur schonenden und deshalb nicht mehr so wertschöpfungsintensiven Landwirtschaft aus. Und hier wolle man keine Gegentendenz einleiten, heisst es. Beim Wald aber müsse man sich überlegen, ob dieser nicht besser in landwirtschaftlich weniger idealen Grenzstandorten gefördert werden solle, während er in Ackernähe auf Distanz gehalten werden könne.
Schliesslich plädiert die Kommission für einen Weg weg von Monokulturen zur Ackerdiversifizierung. Gut eignen würde sich zum Beispiel der Anbau von Kichererbsen, da diese die Folgen der Klimaerwärmung gut vertragen würden.
Weil sich unter dem Strich der Wunsch aus dem Postulat nach einer Erhöhung des Selbstversorgungsgrads nicht erfüllen lässt, schreibt die Kommission den Vorstoss schliesslich einstimmig ab.
Der Vorstoß kam von den Grünen und EVP.
Von meiner Seite aus gesehen ist das links.
Zusammenfassung: Waldzunahme und "Zersiedelung" (durch Zuwanderung, erfordert mehr Infrastruktur und damit Bodenfläche, was - politisch korrekt - eben unerwähnt bleibt) und extensive ("schonende") Produktionsweise verhindern eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrades.
Wenn es wirklich eine Nahrungsmittelknappheit gibt, müssen gängige (linke) Zeitgeist-Dogmen hinterfragt werden.