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«Bauboom bedroht Landwirtschaft»

 

Der enorme Bodenverbrauch in Österreich hat nach Einschätzung von Experten gravierende Folgen. Wenn die Entwicklung so weitergehe, werde in 200 Jahren die letzte Agrarfläche verloren sein, sagte der Vorstand der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, am Freitag in Wien.

 

Es handle sich um die «grob fahrlässige Zerstörung Österreichs durch Verbauung». Im Grunde genommen helfe nur noch ein Baustopp, so Weinberger.

 

11 Hektaren pro Tag

 

In Österreich werden nach Angaben des Umweltbundesamts jeden Tag mehr als elf Hektar, rund 15 Fussballfelder, zugebaut. Im Jahr sind das 42 Quadratkilometer. Laut Hagelversicherung liegt Österreich – bezogen auf seine Fläche – bei der täglichen Verbauung für Strassen, Gewerbeflächen oder Einkaufszentren damit an der Spitze in Europa.  

 

«Mit der Zubetonierung Österreichs führen wir diesem Land beträchtlichen Schaden zu. Alleine in den letzten 25 Jahren wurden in Österreich 150’000 ha Agrarflächen verbaut, das entspricht einer Grösse der gesamten Agrarfläche des Burgenlands», warnte Weinberger.

 

Kurswechsel unerlässlich

 

Die zunehmende Versiegelung führe nicht nur dazu, dass Agrarflächen für die Produktion von Lebensmitteln verloren gingen. «Versiegelter Boden geht als Wasser- und Kohlenstoffspeicher verloren, wodurch Überschwemmungsschäden zunehmen, da der Regen nicht mehr ins Grundwasser absickern kann», hielt er fest. Versiegelte Flächen würden Hitze stärker aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Sie seien damit Mitverursacher eines sinkenden Grundwasserspiegels durch eine Verhinderung der Grundwasserneubildung

 

«Ein Kurswechsel im Umgang mit der Verbauung unseres Naturraumes ist daher unerlässlich, um sowohl die Gefahr vor wiederkehrenden und immer stärker auftretenden Überschwemmungsereignissen als auch die Austrocknung von Seen, Flüssen und Agrarflächen einzuschränken», führte Kurt Weinberger aus.

 

In den vergangenen zehn Jahren entstand aufgrund der Dürre ein Gesamtschaden von mehr als einer Milliarde Euro
HV

 

Dürre setzt Bauern zu

 

Durch die immer häufigeren Dürreperioden werde vor allem die Landwirtschaft im Osten und Südosten des Landes massiv beeinträchtigt, so Weinberger. Dürreschäden hätten in den vergangenen zehn Jahren rund eine Milliarde Euro gekostet.

 

«Wir hatten grundsätzlich eine gute Getreideernte, da es dafür ausreichend Niederschläge gab. Anders ist die Situation bei den Herbstkulturen wie Mais, Sojabohnen, Kürbis, Kartoffeln, Sonnenblumen und dem Grünland. Insbesondere im Osten und Süden Österreichs rechnen wir mit erheblichen Ernteausfällen. Der Grund dafür liegt in den extremen Niederschlagsdefiziten der vergangenen zwei Monate», erklärte Weinberger. In diesem Jahr sei mit mindestens 100 Millionen Euro Dürreschaden für die hitzegeplagte Landwirtschaft zu rechnen.

 

«Auch wenn das endgültige Schadensausmass erst Mitte September beziffert werden kann, wird uns vor Augen geführt, dass in Zukunft vermehrt mit extremer Trockenheit zu rechnen ist», so Weinberger weiter. Gab es in den 80/90er Jahren noch zwischen drei und zwölf Hitzetage, sind es mittlerweile das Dreifache. 

Kommentare (1)

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  • 2 Jucharten | 12.08.2022
    sind ein Fussballfeld. Lustig, wie die gescheite Welt auf die alten Masse zurückkommt.

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