Wieder heisst es «Bauer, ledig, sucht...». Die neunte Staffel ist in vollem Gange. Bloggerin Therese Krähenbühl kommentiert die Sendung jeweils nach der Ausstrahlung am Donnerstagabend auf dem TV-Sender 3 +.
Manchmal möchte ich schon wissen, was sich Liebesgott Amor so denkt. Während er bei den einen punktgenau ins Schwarze oder besser gesagt ins Herz trifft, versagt er bei anderen Paaren total. So ist es auch in der aktuellen Folge von „Bauer, ledig, sucht…“.
Dass es so schön und so einfach sein könne mit der Liebe beweisen beispielsweise Jungbauer Sämu aus dem Kanton Bern und seine Flurina. „Sämu nimmt mich wie ich bin“, schwärmt sie. Dementsprechend melancholisch geht es bei dem Paar am letzten Tag der Hofwoche zu und her. Es trennen die zwei schliesslich 150 Kilometer. Von Fernbeziehungen kann ich ein Liedchen singen. Doch wenn beide wollen, ist auch das zu bewältigen. Sei es drum. Sämu entführt Flurina auf eine romantische Wiese und dann wird Klartext geredet oder besser gesagt geküsst. Ja sie wollen es probieren die zwei. „Ich liebe sie“, betont Sämu. Gut so. Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Ganz anders stehen die Dinge zwischen Fernando (LU) und seiner Hofdame Nadia. Er versucht ihr näher zu kommen und baut dafür sogar einen Whirlpool auf. Als die zwei dann im blubbernden Wasser sitzen, kommt Nadia einmal mehr auf ihren Glauben zu sprechen und erklärt Fernando, dass es ausser Küssen vor der Ehe bei ihr keine Zärtlichkeit gebe. Fernando scheint das gar nicht zu gefallen. Seine Begeisterung sei auf 30 Prozent gesunken, erklärt er später am Tag beim Einachserrennen. Das ist doch ziemlich interessant, in Anbetracht dessen, das er am Anfang der Hofwoche von Liebe auf den ersten Blick gesprochen hat.
Zwischen Fridolin und seiner Gabriella steht nicht etwa der Glaube an den lieben Gott, sondern der an die gesunde, vegetarische Ernährung. Gabriella gibt Vollgas mit ihren Bemühungen Fridolin gesund zu ernähren. Er erklärt daraufhin, dass ihn Gabriella nerve. Je mehr er ihr aus dem Weg geht, umso mehr sucht sie seine Nähe. Vergebens. Bei einem klärenden Gespräch will Gabriella dann von Fridolin wissen, wie er zu ihr stehe. „Ich hatte dich gerne. Am ersten Tag. Aber dann ist es immer weniger geworden“, gesteht ihr Fridolin. Die Hofwoche findet damit ihr Ende. Gabriella frohlockt daraufhin, dass sie nun endlich wieder frei sei und tun und lassen könne, was sie wolle. Es verstehe einer die Frauen. Da legte sie sich zuerst so ins Zeug und dann ist sie glücklich, wenn sie gehen kann.
Ein jähes Ende findet auch die Hofwoche von Sepp (SG) und seiner Jacqueline. Sie stört sich daran, dass er immer nur auf Erotik fixiert sei, sich aber wie ein Holzklotz anstelle, wenn er einmal romantische Gefühle zeigen sollte. Auf Geheiss und mit Hilfe seines Freundes Georg sprayt Sepp eine Liebeserklärung auf ein grosses Tuch, bindet das an seinem Traktor fest und fährt so zu Jacqueline. Zuerst freut sie sich. Doch als sie Sepp fragt, ob er sie denn wirklich liebe, bringt er die magischen Worte nicht über die Lippen. Das ist Jacqueline zu viel. Sie weint bittere Tränen und reist ab. Sepp schweigt zu lange und lässt sie ziehen.
Beim Hoffest von Corinne (BE) und ihrem Roli geht’s derweilen hoch zu und her. Er räumt bei der Bauern-Olympiade alle Preise ab. Aber trotzdem, vorwärts geht’s mit der handfesten Liebe bei ihnen auch nicht.
Das einzige richtige und ungetrübte Glück findet sich derweilen im Berner Seeland. Bio Winzer Bruno und seine Claudia schwelgen im Glück. Daher will er sie auch seinen Kindern vorstellen. Und siehe da, es funktioniert. „Ich mag deinen Vater sehr gerne“, gesteht Claudia Brunos Tochter Carina. Schön ist das.
Neu ist ab dieser Sendung auch Bauer Joe (SZ) mit dabei. Er sei nicht ganz ein einfacher Mensch gesteht er. Ja da bin ich mal gespannt, was er für eine Frau findet…
Obwohl die Geschichte mit Fridolin und seiner Gabriella schrecklich traurig ausging, musste ich etwas grinsen, als sie folgenden Satz in ihrem charmanten, italienisch inspirierten Hochdeutsch sagte: „Ich möchte mehr Nähe. Doch Fridolin hat keine Zeit für zum Vernaschen.“