Wieder heisst es «Bauer, ledig, sucht...». Die neunte Staffel ist in vollem Gange. Bloggerin Therese Krähenbühl kommentiert die Sendung jeweils nach der Ausstrahlung am Donnerstagabend auf dem TV-Sender 3 +.
Also jetzt mal ehrlich, warum braucht ein Mann 20 Frauen zur Auswahl, um die Richtige für sein Leben zu finden? Und warum muss er dann auch noch mit den Grazien nach Asien jetten? Richtig, ich bin bei der falschen Sendung. Habe mir eben zu Weiterbildungszwecken den Bachelor angeschaut. Da lobe ich mir ja unsere ledigen Bäuerinnen und Bauern, die maximal zwei Damen/Herren testen müssen um zu wissen, was sie wollen und es ihnen auch ernst ist. Schliesslich zeigt die Erfolgsquote von „Bauer, ledig, sucht…“, dass es durchaus möglich ist, via Fernsehen den oder die Partner/in fürs Leben zu finden.
Auf dem besten Weg dazu befinden sich beispielsweise Medard (SG) und seine Patricia. Die himmeln sich ja bereits seit ihrem ersten Zusammentreffen an was das Zeug hält. In der aktuellen Folge geht es zum Zwetschgen-Pflücken. Schön ist das. Und wenn man schon am Zwetschgen naschen ist, kann man ja auch noch ganz andere Dinge anstellen. So kommt es zum ersten Kuss zwischen den zwei. Ja, Kuss ist da eigentlich noch untertrieben. Sie wollen gar nicht mehr aufhören mit dem Knutschen. Das freut mich für sie. Trotzdem muss ich mal wieder sagen, dass ich das einfach nicht so gerne habe, wenn ich anderen Leuten so unverfroren beim Schätzele zuschauen soll. Das würde ich ja sonst auch nicht tun. Mein Mann sagt mir dann immer, wann das Küssen vorbei ist und ich wieder schauen kann. Aber eben, grundsätzlich ist das ja eine gute Sache. Patricia und Medard klären dann auch noch gleich, wie es mit dem Heiraten aussehen würde, weil sich der Obstgarten – welcher Zufall – direkt vor der Kirche befindet. „Ich war ja schon einmal verheiratet“, sagt Patricia. Nur weil das schief gelaufen sei, sei sie einem zweiten Versuch gegenüber nicht abgeneigt.
So langsam kommen auch Marcel (SG) und seine Sandra in die Gänge. Sie erhalten Besuch von Sandras Bruder Claudio und der macht den zwei Süssen dann mal ein bisschen Beine. Und das geht so: Zuerst ziehen sich Claudio und Sandra in die Küche zurück und er will wissen, ob ihr denn der Marcel überhaupt gefalle. Nachdem Sandra bestätigt hat, dass sie interessiert ist, geht Claudio zu Marcel und sagt ihm, dass er etwas Gas geben müsse. Zu diesem Zweck üben sie dann auch noch das verführerische Zwinkern. Das ist noch wahre Bruderliebe! Ich muss einmal meinen Bruder fragen, ob er auch schon mit meinem Mann Zwinkern geübt hat. Ich glaube es eher weniger. Bei Sandra und Marcel wirkt es aber. Er bereitet für sie ein romantisches Picknick im Heustock vor. Er verzichtet sogar darauf echte Kerzen anzuzünden, sondern verwendet Lichterketten. Das ist feuertechnisch sicherer und macht optisch ohnehin mehr her. Als sie dann so fröhlich im Heu sitzen, zwinkert Marcel ein paar Mal und schon kommt es zum ersten, schüchternen Kuss. Hoffentlich vergisst Sandra nicht ihrem Bruder zu danken.
Fortschritte sind auch bei Marcel (BE) und Desirée zu vermelden. Weil es ihr einfach zu blöd wird, fordert Desirée die Hilfe von Marco Fritsche an und dieser schickt den Bauer und seine Hofdame zum Baden. Das ist schon mal gut. Dabei bewundert Marcel Desirées Figur. Weil es nach dem Baden kalt hat, tönt er dann herum, dass er 150 Liegestützen machen wolle um wieder warm zu werden. Desirée hält dagegen und sagt, dass er das ohnehin nicht schaffe. Sie hat Recht und erhält, weil Marcel die Wette verloren hat, eine Rückenmassage von ihm. Obwohl das alles schön und gut ist, vermute ich eher, dass dieses kurzzeitige Näherkommen der Beiden ein letztes Aufbäumen vor einem traurigen Ende ist.
Wann das Trauerspiel bei Thomas (BE) uns seiner Cornelia endlich zu Ende ist, ist noch nicht ganz klar. Sie gibt Vollgas, er spielt den Miesepeter. Auch auf einer romantischen Bootsfahrt mag er nicht recht aufzutauen.
Auch bei Älplerin Kathrin (BE) und ihrem Thomas bin ich noch nicht ganz schlüssig, in welche Richtung es gehen soll. Er bemüht sich zwar sehr um sie. Beispielsweise schreibt er ihr einen Bibelspruch auf einen Käse, weil ihr der Glaube sehr wichtig ist. Aber so recht kommt sie auch da nicht in die Gänge. Wir werden sehen, welchen Austrag diese Geschichte nimmt.
Ich bin auch gespannt, wie es schlussendlich bei Joe (SZ) und seiner Karin ausgeht. Sie weist ihn in der aktuellen Folge ein paar Mal recht heftig zurecht. Zuerst ist sie unzufrieden mit der Nacht, die sie nach dem Reinigungsritual im Tipi-Zelt verbracht haben und dann nervt sie sich auch noch über seinen Tanzstil. Sie gehen nämlich zum Line-Dance und Joe hampelt ziemlich unbeholfen herum. Zu seiner Ehrverteidigung muss man sagen, dass er dann sogar eine Tanzlehrerin organisiert und mit ihr und Karin zusammen das Tanzen übt.
„Auch ein Mann braucht manchmal eine starke Schulter zum anlehnen“, sagt Medard übrigens noch zu seiner Patricia. Wo er recht hat, hat er recht und deshalb ist das mein Spruch der Woche.