Aus Protest pflügte ein Landwirt das Feld um. (Symbolbild)
Die Nerven der Bewohner im kleinen griechischen Ort Idomeni sind angespannt. Aus Protest hat ein Bauer zwischen Zelten von Migranten gepflügt. Er wurde ür die Besetzung seines Ackers bisher nicht entschädigt.
Mehr als 12'000 Flüchtlinge haben nach der Schliessung der Balkanroute die Felder rund um die rund 100-Seelen-Gemeinde von Idomeni besetzt. Während einer Live-Übertragung eines griechischen Nachrichtensenders fuhr plötzlich ein Bauer aus Idomeni vor.
Zwischen den Zelten des Flüchtlingslagers begann er zu pflügen. Kleine Kinder rannten neben dem Traktor her. Die Polizei eilte sofort zum Feld und stoppte den Bauern. Sie wollten so Unfälle oder Ausschreitungen verhindern. Der Bauer geriet in Rage, weil er für die Besetzung seiner Felder bisher nicht entschädigt wurde, berichtet der TV-Sender Skai.
Wie die Athener Tageszeitung «Kathimerini» am Mittwoch berichtete, wurden am Vortag in Idomeni Polizisten mit Steinen beworfen, als sie versuchten, die von Flüchtlingen besetzten Bahnschienen zu räumen. In der Nacht zum Mittwoch gab es dann auch zwischen den Bewohnern des Lagers Ärger.
In Idomeni leben Schätzungen zufolge derzeit mehr als 12'000 Flüchtlinge. Sie hoffen noch immer darauf, dass Mazedonien die Grenze wieder öffnet und sie weiter Richtung Westeuropa gelangen. Die früher massenhaft genutzte Balkanroute ist aber inzwischen blockiert. Die Regierung in Athen versucht, bislang mit wenig Erfolg, die Flüchtlinge zu überreden, das provisorische Camp zu verlassen und ins Landesinnere in andere organisierte Lager zu gehen.
