In den letzten 20 Jahren hat der Bestand der Kiebitze im Kanton Zürich um rund 80 Prozent abgenommen. Nun erhalten die fünf Paare, die in der Gossauer Ebene brüten, besonderen Schutz. Erstmals wird eine solche Fördermassnahme als ökologische Ausgleichsmassnahme anerkannt.
Mit seinen schlanken Beinen und dem langen Federschopf auf dem Kopf ist der Kiebitz eine auffällige Erscheinung. Doch der seltene Vogel ist bedroht und gilt als höchst schützenswerte Art. Der Naturschutzverband ZVS/BirdLife Zürich hat die Kiebitze in der Gossauer Ebene nun unter seine Fittiche genommen.
Schutz mit Zaun
Speziell an den Gossauer Kiebitzen ist ihre Eigenart, auf Äckern zu brüten, wie ZVS/BirdLife am Montag mitteilte. Fünf Kiebitzpaare haben ihre Nester auf einem Acker gebaut, der wegen defekter Drainagen noch nicht angesät war. Die gepflügte, unbewachsene Fläche ist ideal für Kiebitzbruten.
Ein Team von Freiwilligen hat die Nester in Absprache mit dem betroffenen Landwirt lokalisiert. Ein flexibler Weidezaun schützt vor frei laufenden Hunden und nächtlichen Nesträubern wie Fuchs oder Marder. Das Projekt ist Teil der Kampagne 110xZüriNatur.
Als ökologische Ausgleichsfläche anerkannt
Zum ersten Mal können Bauern im Kanton für ihre Bemühungen entschädigt werden. Die Massnahme wird von Bund und Kanton anerkannt und im Rahmen des ökologische Ausgleichs entschädigt.
Im Gossauer «Tirbel» hat der betroffene Landwirt seine Maisansaat bis Ende Mai verschoben, damit die Kiebitzeltern nicht gestört werden und die jungen Küken einige Wochen lang ungestört auf Nahrungssuche gehen können. Der erzielte Erfolg macht den Standort Gossau zu einem der wichtigsten Kiebitz-Brutplätze der Schweiz, wie es in der Mitteilung heisst.