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Bauer wehrt sich gegen Überbauung

 

Um Arbeitsplätze zu schaffen, plant die Gemeinde Hünenberg das Arbeitsgebiet Bösch-Rothus zu erweitern. Das Land von Biobauer Franz Blaser müsste dazu überbaut werden. Dieser will sein Land aber nicht verkaufen, schreibt die Luzerner Zeitung.

 

Die Gemeinde Hünenberg will die Attraktivität des Arbeitsgebiets Bösch weiter steigern und weitere Arbeitsplätze schaffen. So möchte die auf die Herstellung von Sportvelos spezialisierte Firma Specialized dort ihr europäisches Hauptquartier errichten. 300 Arbeitsplätze würden dadurch geschaffen.

 

Anfragen abgelehnt

 

Gegen dieses Vorhaben gingen sechs Einsprachen ein. Eine davon stammt von Bauer Franz Blaser. Im Zuge der Erweiterung des Gewerbegebietes müsste Blaser einen Teil seines landwirtschaftlich genutzten Landes abgegeben. Dagegen wehrt er sich.

 

 

Blaser zeigt sich bisher unnachgiebig. «Ich bin ganz sicher, dass es im Sinne des Schweizer Volkes, der Zuger und der Hünenberger ist, den Boden besser vor der Verbauung zu schützen», schreibt Blaser in seiner Einsprache. Eigentlich hätte er sein Land schon lange für viel Geld verkaufen können. Regelmässige Anfragen von Immobilienfirmen hat er aber immer abgelehnt. Ein Verkauf kommt für ihn nicht in Frage. Denn mit dem betroffenen Landstück verfolgt Blaser andere Ziele. Statt gewerbliche Infrastrukturen soll nach seinen Plänen an diesem Ort ein Biotop errichtet werden.

 

Enteignung nicht geplant

 

Die Gemeindepräsidentin bringt Verständnis dafür auf, dass ein Landwirt den Bestand an Kulturland erhalten will. «Die Gemeinde ist nach wie vor an einer gütlichen Lösung interessiert», zitiert die «Luzerner Zeitung» die Gemeindepräsidentin Renate Huwyler. Die Gemeinde hat dazu Blaser auch angeboten, das zu bebauende Land real zu ersetzen. Doch der Biobauer scheint seine Position gefunden zu haben.

 

«Für mich steht fest, dass ich mein Land nicht verkaufen will» hält Blaser fest. Andererseits scheinen auch die Pläne der Gemeinde bereits fixiert. «Sollte Franz Blaser der Forderung nach einer Überbauung nicht nachkommen, steht der Gemeinde von Gesetzes wegen unter bestimmten Voraussetzungen das Kaufrecht zu», sagt die Gemeindepräsidentin. Eine Enteignung sei jedoch nicht geplant.

 

 

D-Day am 18. Juni

 

Blaser verweist dagegen auf eine andere Passage im Planungs- und Baugesetz. So entfällt das gesetzliche Kaufrecht, wenn das landwirtschaftlich genutzte Grundstück am Siedlungsrand liegt und der selbstbewirtschaftende Landwirt mit einer entschädigungslosen Auszonung einverstanden ist. «Beides trifft zu» hält Blaser fest.

 

Einmal mehr stehen sich also Biodiversität und Landwirtschaft, der wirtschaftlichen Entwicklung eines Gebietes gegenüber. Am 18. Juni wird die Stimmbevölkerung von Hünenberg über das Schicksal der Überbauung Bösch-Rothus entscheiden.

Kommentare (7)

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  • Roland Mayer | 30.03.2023
    Das ist eine Frechheit der Bauer hat recht die Natur sollte erhalten werden. Für Sauerstoff Erzeugung. R. Mayer
  • Benjamin Hauser | 29.03.2023
    So schön, gibt es solche Menschen, die aufs Geld pfeifen!
  • Dobler Margrit | 29.03.2023
    Wann haben die Geldgierigen Menschen endlich genug? Der Bauer hat vollkommen Recht. Keinen Millimeter abtreten. Wir werden einmal noch froh und dankbar sein für alles Land das nicht überbaut ist und für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht.
  • Britt | 29.03.2023
    Ich finde es eine Frechheit den Bauer unter Druck zu setzen !! Die überbauungen, wo immer zunehmen ist einfach Traurig .. der Mensch braucht die Natur und nicht Profitgier. Da wird immer von Personalmangel geredet und dann dass.. stimmt was nicht oder ?
  • Renzo | 29.03.2023
    Also wenn man auf der Fläche Kartoffeln anbauen würde, dann würde ich die Problematik verstehen. Nun soll da eine Käfer- und Würrmerzucht mit Froschteich angelegt werden und das inmitten von Menschen bewohntem Gebiet. Es gibt mit dem Zugersee, dem Lorzetobel und der Reuss weiss Gott schon genügend Biozonen. Ich bin fürs enteignen, bevor ganz Zug in einer Mücke Plage zu leiden hat.
  • Burri | 28.03.2023
    Bei Arbeitskräftemangel Arbeitsplätze schaffen, wie geht das zusammen??????
    • Renzo | 29.03.2023
      Es geht hier nicht um Arbeitsplätze, sondern darum dass sich ein Weltkonzern sein Hauptquartier bauen will. Das bringt Ansehen und Steuereinnahmen in den Kanton. Und wenn ihr sie nicht wollt, Schwyz, Nid- und Obwalden nehmen die Firma mit Handkuss. Und die paar Arbeiter, welche die Velos zu kleinen Löhnen zusammen schrauben, findet man weltweit locker. Diese Bikes können dann hier mit grosser Wertschöpfung verkauft werden. Es geht auch um Volksgesundheit, wenn alle mit Zuger-Bikes umher fahren.

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