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«Bauer wird Studi»: Anfangs-Flash ist vorbei

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Sebastian Hagenbuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Nach längerer Blog-Abstinenz verspüre ich wieder ein Mal Lust, mich zu äussern. Es ist ja nicht so, als wäre ich im Exil gewesen. Oder dass ich aufgrund parteikritischer Zeilen einen Maulkorb erhalten hätte oder so. Ich hatte einfach nicht sonderlich Lust zu schreiben. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass ich studienhalber so viel in die Tasten zu hauen hatte, dass die Motivation für's Hobbyschreiben dadurch etwas gelitten hat.

Die Dinge wiederholen sich

Es war zugegebenermassen auch nicht ganz einfach, neue Inspiration für einen Blog aus dem Ärmel zu schütteln. Ich bin jetzt im 4. Semester und seit gut 1,5 Jahren an dieser Schule - der Anfangs-Flash dürfte in diesem Stadium selbst bei den ganz Langsamen abgeklungen sein. Die Dinge beginnen sich zu wiederholen.

So sind die Semesterprüfungen jetzt nicht mehr die "Shit, was kommt da alles auf uns zu"-Prüfungen, sondern eher so die "Ah ja, wieder mal Prüfungszeit"-Prüfungen. War alles schon da. Schon mal gesehen, schon mal erlebt, man weiss langsam, wie's läuft. Aber genau dieser Haltung gilt es, den Kampf anzusagen.

Nicht einfach die Zeit absitzen

Auch wenn sich längst so ein Studiums-Alltag eingependelt hat, so ist es doch das A und O, irgendwie neugierig für die ganze Geschichte zu bleiben. Neugierde bringt mich weiter, sie hilft mir dabei, Dinge aufzusaugen und zu verinnerlichen, aber auch kritisch zu hinterfragen statt mich einfach wie bei einer beknackten Sendung im deutschen Privatfernsehen mit seichter Dauerberieselung volllaufen zu lassen. Doch woher nimmt man Neugierde, wenn sie grad nicht im Übermass sprudelt?

Am besten lässt man sich anstecken von anderen motivierten Mitstudierenden. Schliesslich muss man fast wöchentlich eine Gruppenarbeit erledigen, und so kann im besten Fall aus "hoffentlich macht's ein anderer" ein positiver "hey, das wäre doch auch noch interessant"-Groove. Eher unharmonisch wird's, wenn Vertreter beider Fraktionen zusammenprallen. Aber unharmonisch ist immerhin auf einer anderen Ebene spannend.

Bald folgt ein neues Kapitel

Das Killerargument, damit ich meine Neugierde nicht verliere, ist aber folgende Tatsache: In gut einem Jahr ist der ganze Spuk vorüber. Man landet in einem Büro, einer Schule, auf einem Betrieb, im Ausland. Meistens aber an einem Ort, wo nicht ganz so viele spannende Menschen auf einem Haufen vorkommen, wie dies an der HAFL der Fall ist. Wo ich nicht für jedes landwirtschaftliche Problem mindestens einen Experten (und schätzungsweise 100 Halbexperten...) kurz persönlich etwas fragen kann. Wo ich mich zwar auch weiterentwickle, aber vermutlich nicht mehr in dieser Breite, die uns derzeit serviert wird.

Also versuche ich, diese Zeit noch zu geniessen. Das heisst, ich will meine Neugierde bewahren und kritisch bleiben. 1,5 Jahre bleiben noch, bevor es vielleicht besser, vielleicht schlechter, aber auf jeden Fall ganz anders wird.

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