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«Bauer wird Studi»: Bei den Forschern zu Gast

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen. Hagenbuch absolviert derzeit ein Praktikum bei der Agroscope in Changins VD.

Sebastian Hagebuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen. Hagenbuch absolviert derzeit ein Praktikum bei der Agroscope in Changins VD.

Was tun Studenten eigentlich in den Ferien, wo sie doch gemäss diversen Quellen bereits während dem Semester die meiste Zeit nur am Feiern sind und Blödsinn anstellen? Sie kompensieren das natürlich mit seriöser Arbeit. Letztes Jahr wartete die Alp auf mich, dieses Jahr bin ich bei der Forschungsanstalt Agroscope in Changins VD einquartiert.

Drei Anbauversuche

Um in den Besitz des HAFL-Diploms zu gelangen, muss ich eine Bachelorarbeit schreiben. Nachdem ich bereits in der Lehre in Vechigen BE mit Süsskartoffeln in Kontakt gekommen bin, sah ich diese schöne Knolle am Careerday der HAFL beim Terralog-Stand. Also fragte ich Dr. Andreas Keiser spontan nach einer Möglichkeit, eine Arbeit über diese Kultur zu schreiben.

Drei Wochen später war die Sache geritzt. Im Rahmen meiner Arbeit finden drei Anbauversuche (zwei bei Changins, einer in Rottenschwil) statt. Ich habe nun die Möglichkeit erhalten, während dem Sommer bei Agroscope in Changins ein Praktikum zu machen und den „Grossen“ etwas über die Schulter zu schauen. Reich werde ich dabei nicht, aber wenigstens habe ich so weniger Zeit, Geld zu verprassen.

Apéro am Nachmittag

Das Praktikum begann mit einer fünfstündigen Zugreise (wovon eine Stunde zu Lasten einer Panne geht). Ich bezog mein Zimmer im "Logis", wo noch rund 20 weitere Praktikanten, Studenten, Mitarbeiter oder Zivis untergebracht sind. Am Nachmittag bestätigte sich bereits erstmals das Klischee der „Welschschweiz“: Ein üppiger Apéro wurde im Gemeinschaftsraum aufgetischt, und ich fragte mich, ob das nun zur Tagesordnung gehört. Tut es leider nicht: Lehrling Arnaud hatte seinen letzten Arbeitstag gefeiert.

Meine lückenhaften geographischen Kenntnisse wurden mir vor Augen geführt, als ich mich am ersten Tag nach dem weissen Mocken, welcher über dem Lac Léman thront, erkundigte. Mir war nicht bewusst, dass der Mont Blanc derart freistehend und eitel in der Abendsonne erstrahlt. So habe ich am ersten Tag nicht viel gearbeitet, aber immerhin noch ein Bad im Genfersee genossen und das Gefühl mitgenommen, dass mich eine spannende Zeit erwartet.

Was danach

In der Folge waren mit der Ernte von Getreideversuchen beschäftigt. Körner- und Strohmuster mussten entnommen, sortiert und gewogen werden. Im Gegensatz zur Gerste hat der Weizen trotz schlechtem Wetter doch noch beträchtliche Hektolitergewichte erreicht.

Ich bin gespannt auf die sechs Wochen Praktikum. Ein weiteres Mal darf ich zu Gast sein in einer neuen Welt. Ich erhalte die Möglichkeit, vielen interessanten Personen kurzfristig bei ihrem Tun über die Schulter zu schauen und von ihnen zu lernen. Den Abstand zur Schule und zu Daheim möchte ich aber auch nutzen, und mir etwas zu überlegen, was ich eigentlich vom letzten Jahr Studium noch genau erwarte - und was danach kommen soll.

Dafür eignen sich abendliche Spaziergänge dem See und Rebbergen entlang nicht schlecht, auch wenn die von gar nicht so weit her wummernden Bässe des Paléo-Festivals andeuten, dass es noch anderes im Leben gibt, als zu viel darüber nachzudenken. Und die Süsskartoffeln? Ja, die habe ich bewässert, damit sie die heissen Temperaturen nutzen und den langsamen Start in die Vegetation aufholen können. Ich bin gespannt.

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