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«Bauer wird Studi»: Schwänzen wegen Frühlingsgefühlen

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen

Sebastian Hagenbuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen

Dass die HAFL eine praxisnahe Schule ist, stellt sie mit zunehmender Dauer der Ausbildung immer mehr unter Beweis. Das auch viele Studenten sehr praxisnahe sind, demonstrierten sie in dieser Woche durch gehäuftes Schwänzen. Das wirft mindestens zwei Fragen auf. Erstens: Wie äussert sich der Praxisbezug an der HAFL?

RAUS-Programm für Studenten

Nebst Dozenten aus der Praxis kamen wir in letzter Zeit auch ab und an in den Genuss des besonders studentenfreundlichen RAUS-Programms (irgendwie muss sich die HAFL ja finanzieren...). Insbesondere im Fach Bodenkunde wagten wir uns gleich mehrfach von der Schulstube auf die Felder von Diemerswil BE und übten uns in der Bodenanalyse. Fühlprobe, Bestimmung von Bodenart und -typ sowie deren Eignung für die landwirtschaftliche Nutzung haben wir besprochen. Das Dilemma der sich absenkenden Moorböden konnten auch wir vorderhand nicht lösen. Aber immerhin haben wir darüber gesprochen.

Zweite Frage: Woher weiss ich denn überhaupt von den Schwänzereien meiner Kollegen? Bin ich vielleicht extra an der HAFL geblieben, um seriös für diesen Blog zu recherchieren? Und mache ich mich dabei lächerlich, indem ich etwas von Praxisbezug fasle, selbst aber brav hinter den Büchern hocke? Habe ich vielleicht Spitzel engagiert? Naja, um die Wahrheit zu sagen: Ich spekuliere.

Gerade ist es Dienstagabend, 22 Uhr, und ich sitze im Zug zurück nach Biel. Dies, nachdem heute zu Hause Silieren und Güllen angesagt war. Schön war's (merkwürdig: Güllen ist etwas, was eigentlich nur denjenigen freut, der es macht, allen anderen geht es auf den Zeiger), und ich kann mich jetzt nicht überwinden, ein Schulbuch aus meine Rucksack hervorzukramen. Ganz aus der Luft gegriffen ist meine Spekulation dann aber doch nicht: Am Montag war ich an der Schule und habe festgestellt, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, der bei diesem Wetter lieber woanders wäre.

(K)ein Rebell?

Donnerstag hätte ich auch vorgehabt zu schwänzen (Mais säen). Zweimal schwänzen in einer Woche - da habe ich mich für einen kurzen Augenblick etwas rebellisch gefühlt. Leider nur, bis ich realisierte, dass a) Donnerstag wegen Auffahrt sowieso schulfrei ist und b) schwänzen um zu arbeiten leider auch nicht so wahnsinnig punkig ist. Ich weiss nicht einmal, ob man dem eigentlich schwänzen sagen darf. Oder ob man als Student überhaupt schwänzen kann. Geschweige denn, wo das Wort schwänzen seinen Ursprung hat.

Kommt es von Lehrern, die behaupten, Schüler mit Hang zum Schwänzen gehören Leistungsmässig immer zum Schwanz - also dem hintersten Teil - der Klasse? Keine Ahnung. Dem würde ich sowieso nicht beipflichten. Schwänzen sprengt Grenzen: Man bricht aus und hat auf einmal alle Möglichkeiten. Ich habe mich diesmal für's Silieren entschieden, möchte aber nicht ausschliessen, auch zu anderen Zwecken zu schwänzen. Ob die dann auch in einem Blog zur Sprache kommen, wage ich zu bezweifeln.

So, nächster Halt: Biel. Gute Nacht!

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