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«Bauer wird Studi»: Über die Zweifel, Teil 2

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Sebastian Hagenbuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Das Studium gefällt mir vorderhand ausserordentlich gut. Ich bin gefordert und habe Freude am Dazulernen. Zweifel bekomme ich aber manchmal, wenn ich etwas weiter in die Zukunft blicke, oder konkreter: Wenn ich mir eine Zukunft als Landwirt mit Verantwortung für einen Hof vorstelle. Je mehr ich über die Hintergründe, Ursachen und Auswirkungen der Landwirtschaft Bescheid weiss, desto schwieriger wird es, in meinem Wunschbetrieb all dieses Wissen zu berücksichtigen.

Alles unter einen Hut bringen

Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeit der Produktion, Intensität und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen, dies ist eine Sache. Hinzu kommen dann die persönlichen Neigungen, die Akzeptanz vom Umfeld, die Vereinbarkeit mit einer eigenen Familie oder ausserlandwirtschaftlichen Interessen. Chapeau vor jenen Bauern, welche diese Dinge unter einen Hut bringen. Oder welche das zwar nicht ganz schaffen, aber dennoch zufrieden durch's Leben gehen.

Kompromisse gehören dazu

Aber was mach ich jetzt, wenn ich nicht ständig zweifeln will? Als erstes hilft: Beschäftigung! Das Studium ist in Kombination mit Arbeit zu Hause und einigen weiteren Engagements zum Glück fordernd genug. Zudem beruhigt mich die Erfahrung, dass ich diese Fragen nicht im stillen Kämmerlein, sondern Tag für Tag im Leben beantworten muss. Auch hat mich das (je nach Standpunkt zarte) Alter gelehrt, mit Kompromissen Leben zu können. In einem vernetzten Leben verfolgen sie einen auf Schritt und Tritt.

Und ganz grundsätzlich kann man sich stets vor Augen halten, was man alles noch nicht erreicht hat und was schlecht ist. Zufriedener macht es aber zu erkennen, wie viel Gutes man bereits tut und wie viele Chancen etwas zu verändern im weniger Guten verborgen liegen. Ich werde mich für letzteres entscheiden. Zweifellos, hoffentlich.

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