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«Bauer wird Studi»: Vom Skirennfan zum Säulirennenspeaker

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Sebastian Hagenbuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Eigentlich glaubte meine Mutter stets, aus mir gebe es mal einen regelrechten Sportkommentator. Schon als kleines Kind stand ich am Morgen nach einem Skirennen immer um 6.30 Uhr auf und nahm die Zeitung direkt vom Boten in Empfang, um alle Texte und Bilder rund um Skirennen zu lesen. Ich klebte ganze Alben mit Berichten voll. Michael von Grünigen, Paul Accola und Urs Kälin waren meine Helden, und Hermann Maier's Gesicht verunstaltete ich regelmässig per Kugelschreiber. Ein grosser gekringelter Schnauz in seinem Gesicht machte die Schweizer Niederlagen erträglicher.

Vom Passiv- zum Aktivsportler

Mein sportliches Interesse verlagerte sich später in Richtung Volleyball, und ich wurde dort vom Passiv- zum Aktivsportler. Als meine KV-Lehre zu Ende war, landete ich über Umwege plötzlich auf einer Zeitungsredaktion, und mich faszinierte der Journalismus. Alles bereits also, um den Weg in Richtung Sportkommentator zu gehen.

Doch eine Veloreise nach Istanbul und eine Zweitausbildung als Landwirt später hat sich das Blatt gewendet. Neue Leidenschaften sind ins Leben getreten, alte etwas abgeflacht, und so rückte auch das mit dem Sportkommentator in weite Ferne, sehr zum Leidwesen meiner Mutter. Sportjournalismus wäre halt schon etwas glamouröser als die Landwirtschaft, und sie mag nun Mal Cüpli & Canapées lieber als Bier und Wurst. Aber darum geht's ja gar nicht.

Der grosse Karrieresprung

Nun verhilft mir die HAFL unverhoffterweise dazu, diese beiden Welten zu vereinen. Am 23./24. April 2016 findet an unserer Schule der Grossanlass "Emma auf Hoftour - Live @ Säulistall" (www.emmashoftour.ch) statt, und uns Studierenden wird die ehrenvolle Aufgabe zuteil, diesen Event zu organisieren. Ich bin der Gruppe "Säulirennen" zugeteilt, und da gibt es allerlei Lustiges zu tun. Nebst Schweinchen trainieren, Rennbahn erstellen und Wettbüro organisieren müssen wir einen Speaker stellen, welcher das Rennen kommentiert. Und da komme ich dann ins Spiel.

Ich weiss bloss noch nicht genau, wie ich mich seriös auf dieses Säulirennen vorbereiten soll. Auf Eurosport zeigt man selten Säulirennen. Aus unerklärlichen Gründen finden die dort Snooker oder Pfeilbogenschiessen spannender. Google spuckt auch keine Anleitung aus, und die Olma ist bereits Geschichte.

Ich versuche es mal wie die Grossen. Erstens: Hintergrundwissen zu den Athleten beschaffen. Wo kommen Speedy Gonzales, Pink Piggy oder Guschti Grunz her? Vom wem stammen sie ab, was sind ihre Ziele, haben sie Transfergelüste in Richtung Ausland? Zweitens: Fachjargon aufbauen. Ausdrücke wie "eine schwartenlänge Vorsprung" müssen fix ins Vokabular integriert werden. Drittens: Die Stimme trainieren. 2 Tage schwatzen sollte ohne Heiserkeit möglich sein. Challenge accepted.

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