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«Bauer wird Studi»: Von der Schule zum Studium

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Sebastian Hagenbuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Seit drei Wochen heisst mein Alltag wieder: Pendeln, stillsitzen, zuhören, aufschreiben. Klingt verlockend, oder? Auch wenn ich mit der Umstellung noch zu kämpfen habe (ich kämpfe täglich gegen das kurze Einnicken und verliere auch gelegentlich): Ganz so schlimm ist es dann doch nicht.

Erstes Jahr wie Schule

Erstens bin ich in bester Gesellschaft. Es gibt viel zu erzählen und zu lachen. Zweitens widmen wir uns nach dem Grundlagen lastigen ersten Jahr nun vermehrt landwirtschaftsspezifischeren Themen wie Düngung, Pflanzenschutz, Pflanzenzüchtung oder auch der landwirtschaftlichen Betriebswirtschaft. Und drittens findet auch bei der Methodik langsam ein Paradigmenwechsel statt.

Im ersten Jahr konnte man das Studium grösstenteils mit einer normalen Schule vergleichen. Einzige Unterschiede: Keine Präsenzpflicht, etwas mehr Hausaufgaben, kompliziertere Fächernamen und ein heilloses Durcheinander beim quartalsweise wechselnden Stundenplan. Dies alles bleibt uns zwar erhalten (gottseidank, schliesslich hat man sich schon daran gewöhnt), hinzu kommt aber, dass mehr Eigeninitiative und Selbstständigkeit verlangt wird.

Semesterarbeiten und "Emma auf Hoftour"

Dies zeigt sich beispielsweise bei den Semesterarbeiten. Deren zwei müssen wir verfassen. Wann, bei wem und zu welchem Thema, das ist ziemlich unsere Sache. Man kann also anfangen, sich in jene Bereiche zu vertiefen, die einen wirklich interessieren. Zudem müssen alle Studierenden gemeinsam das Projekt "Emma auf Hoftour" auf die Beine stellen.

Beides - die Semesterarbeiten und die Hoftour - klingt anstrengend. Eigeninitiative ist gefragt, man muss sich selbst informieren, organisieren, die nötigen Fakten beschaffen und Entscheidungen treffen. Da wäre es doch schon viel praktischer, wenn einem, wie sonst in der Schule meist üblich, alles auf dem Tablett serviert wird, und man es anschliessend bloss wiederkäuen muss, um gut dazustehen.

Gutes Timing erforderlich

Dumm ist nur, dass man bei solchen Projekten einfach viel mehr lernt. Je anstrengender, desto mehr Lernerfolg - ein sehr unbequemer Zusammenhang. Einerseits habe ich Respekt vor den bevorstehenden Aufgaben, andererseits freue ich mich auf die Herausforderungen. Darauf, gelerntes anzuwenden. Darauf, mich zu vertiefen, und in den Semesterarbeiten eigene Erkenntnisse zu gewinnen und diese - wer weiss - auf dem Betrieb zu Hause umsetzen zu können.

Damit zeitlich alles reibungslos läuft, muss ich seriöser mit Planen beginnen. Vor allem auch die Freizeit versuche ich mir, gut einzuplanen, sonst geht sie vergessen (es gäbe immer etwas zu tun) und die Rechnung dafür folgt dann früher oder später. So werde ich also versuchen, so wenig Energie wie möglich für Dinge zu investieren, die mich nicht wirklich interessieren, und dafür dort, wo es mich packt, Vollgas zu geben. So oder so: Es steht ein intensives Semester vor der Tür, und das ist doch eigentlich gut so.

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