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«Bauer wird Studi»: Was Studenten so tun

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Sebastian Hagenbuch |

 

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Haben Sie sich eigentlich mal gefragt, was wir Studierenden an der HAFL so tagein, tagaus treiben? Ob wir eigentlich irgendetwas tun ausser lesen, zuhören, auf Facebook rumhängen und Partys feiern? Falls ja: Es sind berechtigte Fragen. Aber der Wind hat sich zuletzt doch etwas gedreht.

So langsam aber sicher kommt die Zeit, in der wir eine aktivere Rolle als jene der notizenschreibenden und fragestellenden Bänklihöckler einnehmen können. Der Vertiefungsunterricht hat endlich auch im Bereich Pflanzenwissenschaften und Ökologie begonnen, und das gefällt mir ganz gut.

Selber Versuche durchführen

Für das Modul Pflanzenbauversuche und Verfahrenstechnik dürfen wir einen Versuch mit Schlafmohn durchführen. Diese Kultur war früher mit bis zu 1'300 Hektar Anbaufläche in der Schweiz weit verbreitet, ist aber mittlerweile fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Damit man wieder Schweizer Mohnöl herstellen kann, muss ein Herbizid für diese Kultur bewilligt werden.

Wir testen in unserem Anbauversuch die Wirkung von 3 unterschiedlichen Herbizide bei 2 verschiedenen Mohnsorten. Dabei können wir einen nützlichen Beitrag für die Bewilligung eines geeigneten Herbizides (Lückenindikation) leisten, und wir sehen anhand eines praktischen Beispiels, wie ein pflanzenbaulicher Versuch geplant und durchgeführt wird. Als Bonus lernen wir gleichzeitig eine neue Kultur kennen (die sich übrigens aufgrund züchterischer Schritte nicht mehr für die Opium-Produktion eignet).

Bier brauen für die Klasse

Für das gleiche Modul baue ich mit einem Kollegen auf 80 Quadratmetern etwas Braugerste an, mit dem Ziel, aus dem Ertrag ein Bier zu brauen und dieses der Klasse zu Degustationszwecken aufzutischen. Wieder eine neue Kultur, wo man selber von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte aktiv sein kann. Und hoffentlich ein geniessbares Ergebnis dabei herausschaut.

Weiter stehen diverse kleinere Vorträge und Gruppenarbeiten auf dem Programm. Für das Modul Agrarpolitik widmen wir uns zu Dritt der Ernährungssicherheitsinitiative des Bauernverbandes. Für "Grundlagen Ackerbau" oder "Unkrautregulierung in Hackfrüchten" müssen wir kleinere Flurbegehungen mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen planen und durchführen.

Nebenjobs

Hinzu kommt der normale Unterricht, und irgendwann sollte man die beiden selbstständigen Arbeiten sowie die Bachelorarbeit schreiben, über die ich aber zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher berichten werde. Damit ich mir das Ganze leisten kann, arbeite ich (wie viele andere Mitstudierende) manchmal zu Hause, für Agro-Image oder Zeitungen.

Man mag sich jetzt fragen: Schlafmohn und Braugerste, gibt es nicht wichtigeres, womit man sich beschäftigen könnte? Das ist Ansichtssache. Mich reizt es, neue Ackerkulturen kennenzulernen und etwas zu tüfteln. Ob man sich nun im Studium mit Braugerste, Brotweizen, Milchproduktion oder Hofübergaben herumschlägt, spielt auch überhaupt keine eine Rolle - Hauptsache, man interessiert sich wirklich dafür.

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