Die Landwirte in Moldawien sehen mit grosser Skepsis der diesjährigen Ernte entgegen. Es sehe so aus, als wenn sich im laufenden Jahr die Trockenheit des vergangenen Jahres wiederhole, berichtete die Agrarpresse.
Die Ernten könnten noch schlechter ausfallen als 2015, wurde der Präsident des Bauernverbandes Moldawiens, Valerij Kosartschuk, vergangene Woche von landwirtschaftlichen Medien zitiert. Als Folge der extrem warmen Temperatur im Februar dieses Jahres dürfte die Saison um bis zu sechs Wochen früher als „normal“ beginnen, so der Verbandspräsident.
Die Landwirte rechneten wegen der „anormalen“ hohen Temperaturen im Februar auch damit, dass Schädlinge bedeutend früher und stärker auftreten könnten als üblich. Kosartschuk appellierte an die Regierung, vor dem Hintergrund des Klimawandels mehr auf dem Gebiet der Bewässerung zu tun. Aktuell würden von insgesamt 1,6 Mio. ha lediglich 35'000 ha bewässert.
Nach Angaben des moldawischen Statistikamtes fiel die Agrarproduktion Moldawiens im vergangenen Jahr aufgrund der Trockenheit um 14% kleiner aus als 2014, wobei der Wert der Pflanzenproduktion um fast 23% sank. Die Weizenproduktion blieb mit 920'000 t um 182'000 t oder 16,5% hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück.
Die finanziellen Einbussen für die Landwirtschaft infolge der Trockenheit werden von Agrarexperten auf umgerechnet insgesamt rund 270 Mio. Euro (275 Mio. Fr.) veranschlagt.
