Sie kritisieren eine Flut von Produkten aus der Ukraine, die nicht nach EU-Standards und -Verfahren hergestellt werden, als grosse Belastung. Die Blockaden betrafen mehrere Grenzübergänge. Landwirte störten ausserdem mit langsam fahrenden Traktoren den Verkehr auf Hauptverkehrsstrassen in Richtung mehrerer Städte.
Nach Ansicht polnischer Bauernverbände drücken billige Produkte aus der Ukraine die Preise, seit die EU infolge des russischen Angriffskrieges die Zölle auf viele Einfuhren ausgesetzt hat. «Die Bauern erwarten zu Recht, dass der übermässige Zustrom von Waren aus der Ukraine, aber auch aus anderen aussereuropäischen Märkten in den EU-Raum, insbesondere nach Polen, begrenzt wird», sagte Landwirtschaftsminister Czeslaw Siekierski.
Als Reaktion auf die Proteste kündigte die EU Ende Januar Schutzmassnahmen gegen Importe von Geflügel, Eiern und Zucker aus der Ukraine an. Die Massnahme soll die Einfuhren aus der Ukraine bei Durchschnittswerten aus den vergangenen zwei Jahren stabilisieren. Sind die Importmengen höher, will die EU-Kommission die Zölle für diese Produkte wieder einführen. Getreide etwa fällt jedoch nicht darunter.
Der Protest richtete sich gegen die Pläne der EU in der Umwelt- und Klimapolitik, unter anderem zusammengefasst im Schlagwort Green Deal (Grüner Deal). Die Bauern in Polen und anderen Ländern hielten sie für allzu radikal, bürokratisch und für die Landwirtschaft schädlich, sagte Vizeagrarminister Adam Nowak der Agentur PAP.