Griechische Bauern haben den dritten Tag in Folge mit Traktoren den Grenzübergang zu Mazedonien blockiert. Die Bauern fordern die Rücknahme der Reformen der Regierung unter dem linken Regierungschef Alexis Tsipras.
Am wichtigen Übergang bei Evzoni haben sich Staus gebildet. Nur vereinzelt liessen die Bauern Lastwagen mit Lebensmitteln passieren. «Ansonsten ist der Grenzübergang nur zu Fuß passierbar», berichteten Reporter vor Ort gegenüber der Deutschen-Presse Agentur dpa.
Bereits am Montag vergangener Woche hatten Landwirte mit ihren Traktoren für kurze Zeit die wichtige Strasse zwischen Athen und der westgriechischen Hafenstadt Patras blockiert. Ebenfalls abgeriegelt wird seit Ende vergangener Woche während mehreren Stunden pro Tag die Autobahn Athen-Thessaloniki bei Larissa.
Die Proteste sind auf die angekündigten Reformen von Regierungschef Alexis Tsipras zurückzuführen. Damit Griechenland Kredithilfen erhält, musste sich das Land gegenüber der EU und dem Internationalen Währungsfonds zu diesen Reformen verpflichten. Bauern müssen 20 statt 7 Prozent ihren Einnahmen für die Renten einzahlen. Zudem sollen ihnen Steuererleichterungen gestrichen werden. Zudem soll der ermässigte Dieselpreis für Bauern abgeschafft werden.
Bereits vor einem Jahr haben die Bauern Strassen und Grenzübergänge blockiert und so gegen die Reformen demonstriert. Mehrere tausend Bauern protestierten, sie fühlten sich von der Regierung betrogen. Es kam zu wüsten Ausschreitungen, die Blockaden dauerten über 3 Wochen. Die Regierung kündigte damals an, den Landwirten entgegenzukommen. Die geplante Erhöhung der Rentenbeiträge sollte erst bis zum Jahr 2021 anstatt wie geplant schon bis 2019 erfolgen. Auch die Steuererhöhungen könnten stufenweise über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, liess die linke Regierung unter Alexis Tsipras damals verlauten.