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«Bauern erhalten nicht weniger Geld»

Lidl will in der Schweiz weiter mit hohem Tempo Expandieren. Der Discounter wolle in den kommenden sieben bis zehn Jahren von 190 auf rund 300 Filialen wachsen, wie Länderchef Nicholas Pennanen im Interview mit dem «Blick» vom Freitag sagte.

«Unsere einzige Schwäche ist, dass wir noch nicht nahe genug bei den Kunden sind», sagte der 40-jährige Deutsch-Finne. Gemäss dem Lidl-Chef würden gar Gemeinden Angebote machen, damit der Discounter einen Laden eröffnet. Der Fokus liegt aber derzeit auf Städten wie Zürich, Bern und der Romandie.

Aktuell beschäftigt Lidl in der Schweiz rund 5000 Mitarbeitende. Mit der geplanten Erweiterung sollen 2000 neue Stellen entstehen. Für die Versorgung plant das Unternehmen ein drittes Verteilzentrum im bernischen Roggwil, wegen dem derzeit ein Verfahren vor Bundesgericht läuft. Pennanen zeigte sich dennoch zuversichtlich: «Wir sind guten Mutes.»

Rekordumsätze

Im laufenden Geschäftsjahr erzielten laut Pennanen bisher über 60 Filialen Rekordumsätze, das Umsatzwachstum sei prozentual zweistellig. Genaue Zahlen veröffentliche das zur deutschen Schwarz-Gruppe gehörende Unternehmen jedoch nicht. Ein Teil des Gewinns werde in der Schweiz reinvestiert. Seit dem Markteintritt 2009 habe Lidl über zwei Milliarden Franken in den Standort investiert.

Im harten Preiskampf mit den Konkurrenten wie Coop, Migros, Aldi und Denner will Lidl weiterhin die günstigsten Preise bieten. «Wir haben unseren Kunden versprochen, stets den günstigsten Warenkorb anzubieten», sagte Pennanen. Zuletzt senkte der Discounter die Preise unter anderem bei Fleisch, Brot und Pasta. 

Preissenkungen über Effizienz

«Die Bauern bekommen deswegen nicht weniger Geld von uns», stellte er klar. Er verweist dabei auf Lieferantenbefragungen. Das Resultat: Lidl geht mit den Landwirten sehr fair um. Sie würden besonders die langfristigen Beziehungen und Einhaltung von Absprachen schätzen, führte der Lidl-Chef im Interview mit «Blick» aus.

«Wir sparen dafür nicht in den Läden oder bei der Produktqualität, sondern prüfen vorgelagerte Prozesse wie etwa die Verwaltung und Logistik auf Effizienz», sagte er weiter. Beim Fleisch etwa nehme Lidl kleinere Margen in Kauf und federe die Preissenkungen über das Gesamtsortiment ab.

«Qualité Suisse» auf Kurs

Damit bestätigte Pennanen seine Aussagen, die er im April gegenüber «Schweizer Bauer» machte. Bei den «Preisschlachten» seien nicht die Bauern die Leidtragenden. «Wir verzichten auf Marge und haben schlanke Strukturen», führte er damals aus. Lidl habe bei den Landwirten ein gutes Image. Würde man die Preise drücken wollen, würde sich das herumsprechen, sagte der Lidl-Chef im April zu «Schweizer Bauer».

Zufrieden zeigt sich Pennanen auch mit der im Mai lancierten Linie «Qualité Suisse». Diese laufe bereits bereits besser als der Rest des Sortiments. Mit der Linie soll der Schweizer Bezug stärker hervorgehoben und besser erkennbar werden. Zu Beginn umfasste das Sortiment 200 Artikel, bis Ende soll es auf 500 Produkte ansteigen. «Qualité Suisse» soll die grösste Marke des Discounters werden. Es umfasst Artikel in den Kategorien Früchte und Gemüse, Frischbrot, Frischfleisch, Käse, Charcuterie und Milchprodukte. Das Lidl-Sortiment umfasst insgesamt rund 2500 Artikel.

Lidl Schweiz betreibt zwei Warenverteilzentren, das eine in Weinfelden (TG), das andere in Sévaz (FR). Diese bedienen die rund 190 Filialen in der ganzen Schweiz, weitere Filialen werden in den nächsten Jahren eröffnet. Das Unternehmen beschäftigt über 5’000 Mitarbeitende.

Kommentare (1)

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  • Wälchli Urs | 31.10.2025
    Wenn Lidl fair umgeht mit den Bauern wie sie selbst sagen, welchen Teuerungsausgleich und Preiserhöhung garantiert Lidl den Bauern? Wohl doch denselben wie ihren Angestellten? Auch wird den Bauern sicherlich auf 2026 den selben Stundenlohn garantiert wie Lidl Angestellte im Schnitt haben für insere Produkte.
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