Viele Landwirte sind auf der Suche nach geeigneten Hilfskräften. Es fehlt nicht nur an Jungbauern, sondern auch an Betriebshelfern aus dem Ausland.
Bald schon ist der Frühling da. Mit der beginnenden
Vegetationszeit nimmt die Arbeit der Landwirte zu. Arbeitskräfte sind
gefragt. Diese zu finden, ist kein einfaches Unterfangen. Es zeichne sich
eine schwierige Situation ab, meint Werner Hüsler von der Geschäftsstelle
Personaldienstleistungen beim Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband gegenüber
der «Luzerner Zeitung». Derzeit seien kaum Hilfskräfte zu finden.
Aufgrund der guten Wirtschaftslage gehe es vielen Länder
besser. So würden polnische Arbeitskräfte näher bei der Heimat Stellen finden.
In der Schweiz wiederum sei die Konkurrenz anderer Branchen gross. Die grösste
Chance Personal zu finden, sieht Hüsler in Ländern wie Rumänien und
Bulgarien. Leider würden dazu oft die geeigneten Kontakte in ländlichen Gebieten fehlen. Ausserhalb der EU- und der Efta-Länder sei das Potenzial deutlich höher. Hingegen ist
es den Schweizer Landwirten nicht erlaubt, dort Arbeitskräfte zu rekrutieren.
Jungbauern suchen nach ihrer Ausbildung nicht selten eine
Stelle in einer anderen Branche. Einerseits fehle es an positiven Berufsmarketing und andererseits seien die Arbeitsbedingungen auf Bauernhöfen wenig attraktiv. Weder höhere Löhne noch die vom Bund für die Landwirtschaft geforderte Stellenmeldepflicht bringe Erfolg, sagt Hüsler gegenüber der "Luzerner Zeitung". Einzig Gemüseproduzenten, die oft über ein gutes Netzwerk in die Rekrutierungsländer verfügen, hätten weniger Probleme.
Die stabile Wirtschaftslage bringt tiefe Arbeitslosenquoten. In der Schweiz lag diese im Jahr 2018 bei 2,6 Prozent. Das ist eine Abnahme von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kehrseite: Diverse Berufszweige haben derzeit Mangel an Arbeitskräften. So sind unter anderem die Land-, Forst- und Viehwirtschaft besonders betroffen.