Wie die irischen Europaabgeordneten Mairead McGuinness und Matt Carthy am vergangenen Mittwoch gegenüber AGRA-EUROPE feststellten, wären insbesondere die Folgen eines sogenannten „harten Brexits“ dramatisch.
Der irische Agrarsektor könnte durch den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union massiv beeinträchtigt werden.
Wie die irischen Europaabgeordneten Mairead McGuinness und Matt Carthy am vergangenen Mittwoch gegenüber AGRA-EUROPE feststellten, wären insbesondere die Folgen eines sogenannten „harten Brexits“ dramatisch. Neben den zu erwarteten Kürzungen im EU-Budget sei deswegen insbesondere die künftige Handelspolitik zwischen der EU-27 und dem Vereinigten Königreich ein kritischer Punkt in den anstehenden Austrittsverhandlungen.
Vor allem der landwirtschaftliche Grenzverkehr zwischen Irland und Nordirland könnte bei einem ungünstigen Abkommen massiv leiden. Die EVP-Politikerin McGuiness schließt als schlimmstes Szenario nicht aus, dass die Zölle auf Agrarprodukte auf 50 % bis 60 % angehoben werden. Zudem befürchtet die Irin, dass neue Handelsabkommen der Briten mit Ländern wie Neuseeland oder Brasilien die weniger wettbewerbsstarke irische Landwirtschaft schwächen könnten. McGuiness wies darauf hin, dass die Verflechtung der Wertschöpfungsketten im Agrarbereich zwischen beiden Ländern zu hoch sei, als dass die Iren hier einen schnellen Ersatz finden könnten.
Carthy befürchtet zudem zusätzliche Einschränkungen im täglichen Grenzverkehr zwischen Irland und Nordirland, da etwa die bürokratischen Anforderungen bei Lebendviehtransporten steigen würden. Laut Carthy passieren derzeit wöchentlich rund 1 000 Rinder die Grenze zwischen Irland und Nordirland. Zudem werde ein Großteil des Weizens, der im Süden der Insel angebaut werde, in Nordirland vermahlen, erklärte der Sinn Féin-Politiker.
