Es war 2006 als sich einige jurassische Bauern zusammengeschlossen haben, um ein zukunftweisendes Projekt aufzugleisen. Sie wollen seit fast 20 Jahren zwischen den Kantonen Neuenburg und Bern einen Windpark bauen, stossen bei der Bevölkerung aber immer auf Widerstand.
Der geplante Windpark mit dem Namen «Quatre bornes» (vier Grenzen) soll 9 Windräder umfassen und in den Gemeinden Val-de-Ruz NE und Sonvilier BE erstellt werden, wie die Zeitung «Agri» berichtete. Mit 63 Millionen produzierten Kilowattstunden würde er 80% des Energieverbrauchs der beiden Gemeinden abdecken.
Bauern sind Pioniere des Projekts
«Der Wind, der hier weht, dient zurzeit nur dazu, uns die Frisur zu entwirren» wird Denis Jacot, Bauer aus Pâquier NE, von «Agri» zitiert. Er ist einer der Initiatoren dieses Projekts, der diesen teils stark wehenden Wind im Jura zur Stromproduktion nutzen will. Und nicht nur das. Die Bauern könnten sich mit diesem Projekt auch diversifizieren, schreibt «Agri».
Durch die Unterhaltswege für die Windräder erhielten die Bauern einen besseren Zugang zu ihren Parzellen. Auch einige Strommasten würden verschwinden. Und es gäbe ein Glasfasernetz für schnelles Internet. «Für unsere Betriebe stellt der Park eine interessante Diversifikation dar und die Vorteile überwiegen deutlich», erklärte Bauer Jean-Daniel Boss und Präsident des Komitees.
Die Erfahrungen aus dem bestehenden Windpark auf dem Mont-Soleil hätten ergeben, dass die Kühe nicht auf die Bewegungen der Windräder reagieren würden. Auch Pferde würden sich sehr schnell an die Bewegungen gewöhnen. Nachteile scheint es keine zu geben.
Widerstand der Bevölkerung
Obschon in der derzeitigen Energiekrise alle von erneuerbaren Energien reden, scheint niemand sie vor der eigenen Haustüre produzieren zu wollen. Das bekamen auch die am Projekt beteiligten Bauern zu spüren. 2006 nahm das Projekt mit ersten Windmessungen seinen Anfang. Und noch immer sind nicht alle Weichen gestellt, um es realisieren zu können. Insgesamt 9 Windräder sind geplant, 3 auf Neuenburger, 6 auf Berner Boden.
Zuletzt hat die Gemeinde Sonvilier BE im September 2020 das Projekt mit 289 zu 285 Stimmen abgelehnt. Auf Neuenburger Seite sei für den Projektstart schon alles bereit. Nur auf Berner Seite müsse noch einmal darüber abgestimmt werden. Letztes Jahr reichte ein Bürgerkollektiv bei den Gemeindebehörden in Sonvilier eine Initiative mit dem Ziel ein, erneut über das Projekt abzustimmen.