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«Bauern müssen Markt besser bedienen»

Kaum ist die Agrarpolitik 2014-2017 unter Dach und Fach, beginnt die Arbeit an der Zukunft. Im sich wandelnden globalen und nationalen Umfeld sollen sich die Landwirte und Landwirtinnen mehr am Markt orientieren und weiter Kosten senken, um zu überleben. Wohl nicht nur zu ihrer Zufriedenheit, wie eine Umfrage zeigt.

 

 

Kaum ist die Agrarpolitik 2014-2017 unter Dach und Fach, beginnt die Arbeit an der Zukunft. Im sich wandelnden globalen und nationalen Umfeld sollen sich die Landwirte und Landwirtinnen mehr am Markt orientieren und weiter Kosten senken, um zu überleben. Wohl nicht nur zu ihrer Zufriedenheit, wie eine Umfrage zeigt.

So stören sich die Bauern an den vielen Vorschriften beziehungsweise an den sich häufig ändernden Rahmenbedingungen, wie dem Agrarbericht 2013 des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) zu entnehmen ist, der am Dienstag im Inforama Rütti in Zollikofen BE präsentiert wurde.

Und nun - bevor die neue Landwirtschaftspolitik überhaupt umgesetzt ist -, planen die politischen Verantwortlichen bereits die Zeit nach 2017. Schlagworte sind Wettbewerbsfähigkeit, Qualitätssteigerung und Marktorientierung. Die landwirtschaftliche Produktion müsse künftig die Märkte besser bedienen, sagte Bundesrat Johann Schneider-Ammann bei der Präsentation des Agrarberichtes 2013. Die Produktion bestimme nicht Bern, sondern die Branche.

Joghurt für Hongkong

Zudem verlangten die Konsumentinnen und Konsumenten nach qualitativ hochstehenden Produkten. Und mit Kostenoptimierungen, wie etwa der gemeinsamen Beschaffung von Maschinen, steige auch die Wettbewerbsfähigkeit, skizzierte Schneider-Ammann die künftigen Herausforderungen für Bäuerinnen und Bauern.

Zugleich eröffneten Freihandelsabkommen wie dasjenige mit China neue Nischenmärkte. So könnten künftig qualitativ hochstehende Produkte wie Joghurt zu Premium-Preisen der wachsenden Mittelschicht in Hongkong und Shanghai verkauft werden. Bundesrat Schneider-Ammann erinnerte daran, dass die Schweiz Teil eines Welternährungssystems sei und die globalen Entwicklungen ihr nicht egal sein dürften. Ihre agrarpolitischen Rahmenbedingungen seien stark vor der Aussenwelt geschützt. Im Spannungsfeld zwischen wachsender Weltbevölkerung, zunehmendem Wohlstand, steigender Nachfrage, höheren Preisen und dem Klimawandel «müssen wir unseren Weg finden».

Selbstversorgungsgrad ist garantiert

Die Schweiz «muss die Versorgung aus eigenen Kräften sicherstellen», Produkte anpassen trotz begrenzten Ressourcen - vor allem dem knappen Gut Boden. «Wir verfolgen eine Politik, die uns den Selbstversorgungsgrad halten lässt», versicherte Schneider-Ammann. Und die Agrarpolitik 2014-2017 garantiere einen Selbstversorgungsgrad. Dieser betrage zurzeit brutto 60 Prozent.

Den geplanten Initiativen, welche einen bestimmten Grad an landwirtschaftlicher Selbstversorgung in der Bundesverfassung festschreiben möchten oder Ernährungssicherheit fordern, steht Schneider-Ammann «höchst skeptisch» gegenüber. Er befürchtet eine mögliche «Einbusse der Flexibilität», wenn sich das Umfeld verändert. «Wir dürfen unsere Landwirtschaft nicht zu fest fixieren und isolieren.» Die inhaltlichen Diskussionen will er aber für die Ausgestaltung der künftigen Agrarpolitik nutzen.

Harte Zahlen zeigen harte Realität


Gemäss Agrarbericht werden Bauernbetriebe in der Schweiz immer grösser: Es gibt immer weniger Betriebe mit weniger als 25 Hektaren Land; die Anzahl Betriebe mit mehr Land nimmt hingegen zu. «Die Leute wollen Perspektiven», sagte BLW-Direktor Bernhard Lehmann bei der Präsentation des Berichts.

Überraschend ist für ihn die Tatsache, dass trotz der guten Wirtschaftslage die mehr Betriebe, welche im Nebenerwerb gepflegt werden, dicht machen. Der Rückgang ist bei den Haupterwerbsbetrieben geringer. Insgesamt zählte die Schweiz 2012 noch 56'575 Bauernbetriebe. Im Jahr 2000 waren es 70'537.

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