Bei der TSM Treuhand GmbH hat der abtretende Geschäftsführer Hans Schüpbach im Rahmen einer feierlichen Zeremonie den Stab an den neuen Geschäftsführer Peter Althaus weitergereicht. Um die 200 Personen erwiesen der TSM in Bern ihre Ehre.
«Hans Schüpbach hat die TSM seit ihrer Gründung im Jahr 1998 geprägt», lobte TSM-Präsident Hansueli Raggenbass den abtretenden Geschäftsführer. Die juristischen Kenntnisse von Schüpbach seien schon zu Beginn sehr wertvoll gewesen – Schüpbach ist nicht nur diplomierter Käsermeister und Ing.-Agr. HTL, sondern auch Jurist mit Lizentiatsabschluss.
TSM «finanziell prächtig entwickelt»
Er habe sich besonders durch seinen einfühlsamen und kooperativen Führungsstil ausgezeichnet, was sich in einem topmotivierten und freundschaftlichen Team niedergeschlagen habe. Schüpbach habe es verstanden, das Klumpenrisiko des Bundesauftrags (vgl. Kasten unten) mit dem Aufbau neuer Tätigkeitsfelder zu reduzieren und zum wirtschaftlichen Erfolg der TSM massgeblich beigetragen.
Raggenbass liess wiederholt durchblicken, dass die TSM eine rentable Unternehmung ist, sie habe sich «finanziell prächtig entwickelt». Schüpbach dankte dem Geschäftsausschuss, den Geschäftspartnern und allen Mitarbeitern für das in ihn gesetzte Vertrauen.
Nun kommt Althaus
Bereits seit einem Monat hat sich der neue TSM-Geschäftsführer Peter Althaus eingearbeitet. Am 1. März übernimmt er die formelle Führungsverantwortung. Er kommt von der IP-Suisse und hat an der ETH Zürich beim heutigen BLW-Direktor seine Doktorarbeit geschrieben.
Raggenbass trug ihm auf, er solle «das Gute bewahren und das weniger Gute noch verbessern». Der Wechsel von Schüpbach zu Althaus sei für die TSM so bedeutend, dass sie diesen im Rahmen einer feierlichen Stabsübergabe habe vollziehen.
Althaus setzt bei IT an
Althaus selbst sprach von einem stabilen Fundament, das die TSM aufweise. Darauf lasse sich aufbauen. Er wird in den nächsten zwei Jahren die IT der TSM extern analysieren lassen und dann modernisieren. Unter anderem schwebt ihm eine App vor, in welcher der Landwirt die von ihm selbst vermarktete Milch Ende Monat eingeben kann.
Er kann sich auch vorstellen, dass sich die TSM in Branchen ausserhalb der Milch tätig wird, z. B. beim Getreide oder beim Fleisch. Seine Ansprache schloss er mit einer Folie, auf der stand: «Demut – gerade zu dieser Zeit sind 20’000 Bäuerinnen und Bauern im Stall und erledigen die Arbeit.» Die Bauernfamilien seien es, die mit der Milch den Lebenssaft für die ganze Branche produzierten.
Auch Hostettler geht
Mit Schüpbach verlässt auch die bisherige Stellvertreterin des Geschäftsführers, Mirjam Hostettler, die TSM. Sie wechselt zur Bundeskanzlei. An ihrer Stelle übernimmt Michael Jenni den Bereich «Milchproduktion und Milchprüfung», der unter anderem dafür verantwortlich ist, dass die dbmilch.ch immer auf dem aktuellsten Stand ist.
Das macht die TSM
Die TSM erfüllt Vollzugsaufgaben im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft. Diese bestehen insbesondere in der Verarbeitung von Gesuchen und Pflege von Stammdaten im Bereich der Milchpreisstützung (heute noch Zulage für verkäste Milch und Zulage für Fütterung ohne Silage). Daneben nimmt die TSM einen informationspolitischen Auftrag wahr, indem sie statistische Daten zu Produktion, Verwertung und Export/Import von Käse und anderen Milchprodukten erfasst und auswertet. Drittens führt sie privatrechtliche Aufträge wahr: Treuhand und Beratung, Aufträge für Branchen- und Sortenorganisationen (z. B. Kontrolle der Segmentierung für die BOM) und arbeitet mit Milchverbänden und weiteren interessierten Kreisen zusammen. Die TSM beschäftigt rund 20 Mitarbeitende am Hauptsitz in Bern und in der Aussenstelle Lausanne.
Käsermeister als Alphornisten
Umrahmt wurde die Stabsübergabe vom Alphorn-Duo «Cheesehorners», das sich aus Markus Baumann, Geschäftsführer der Sbrinz Käse GmbH, und Walter Wasserfallen zusammensetzt, der in Lyss eine Molkerei betreibt. Christoph Spycher, Sportchef des Fussballclubs BSC Young Boys Bern, der vor Jahren wie Hans Schüpbach in Niederscherli wohnte, meinte, dass im Milchgeschäft wohl alles gemächlicher gehe als im Fussball.
Dem widersprach Markus Zemp, Präsident der Branchenorganisation Milch (BOM) in seinem schwungvollen Referat. Vor ihm hatte bereits BLW-Direktor Bernard Lehmann ein Referat gehalten, das fast agrarphilosophisch ins Grundsätzliche ging. Nach dem Apéro schritten die Gäste zum Dinner in die Champions Lounge des Stadions Wankdorf/Stade de Suisse, der Heimstätte des Berner Fussballclubs.
Ihnen gehört die TSM
An der TSM sind 22 Gesellschafter beteiligt. Sie setzten sich aus den folgenden vier Gruppierungen zusammen:
Organisationen der Milchproduzenten• Groupe Fédération Laitière Valaisanne FLV
• Fédération des Sociétés Fribourgeoises de Laiterie FSFL
• Federazione Ticinese Produttori di Latte FTPL
• Laiteries Réunies Genève LRG
• Berner Bauern Verband
• MIBA Genossenschaft
• Milchproduzenten Mittelland MPM
• PROLAIT - fédération laitière
• Schweizer Milchproduzenten SMP
• Thurgauer Milchproduzenten TMP
• Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost VMMO
• Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Organisationen der milchverarbeitenden Betriebe
• FROMARTE
• Vereinigung der Schweizerischen Milchindustrie VMI
Branchenorganisationen
• BO Butter
• Branchenorganisation für Schweizer Milchpulver BSM
• Switzerland Cheese Marketing AG
Weitere
• Schweizerischer Büffelzuchtverein
• Genossenschaft swissherdbook Zollikofen
• Schweizerischer Bauernverband SBV
• Schweizerische Milchschafzuchtgenossenschaft SMG
• Schweizerischer Ziegenzuchtverband SZZV