Polnische Bauern prostieren seit Tagen. Sie wehren sich gegen günstige Agrarprodukte aus der Ukraine.
Im Konflikt um das Problem eines Überangebots an günstigem ukrainischem Getreide auf dem polnischen Markt zeichnet sich eine Lösung ab. «Die Ukraine hat den Vorschlag gemacht, die Ausfuhr von Getreide nach Polen für eine gewisse Zeit stark einzuschränken und für den Moment sogar ganz einzustellen», sagte Polens neuer Landwirtschaftsminister Robert Telus nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Mykola Solski in dem Grenzort Dorohusk.
Häfen sind überlastet
Der ukrainische Minister habe zugesichert, dass Kiew bis zum Beginn der neuen Ernte den Export von Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen einstellen werde, teilte Telus auf Twitter laut APA mit. Bereits vergangene Woche hatten Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Gesprächen in Warschau angedeutet, dass man an einer Lösung arbeite.
Die wegen des russischen Angriffskrieges beschränkten Getreideexporte der Ukraine laufen nicht nur über das Schwarze Meer oder die Donau, sondern auch auf dem Landweg durch Polen. Allerdings stockt der Weitertransport, die Häfen sind überlastet.
EU soll helfen
Polnische Bauern protestieren seit Tagen gegen günstige Agrarprodukte aus dem Nachbarland. Der Amtsvorgänger von Polens Landwirtschaftsminister Telus ist deshalb kürzlich zurückgetreten. Warschau rechnet auch mit EU-Hilfe, um das Problem zu lösen.


