Mit einem klaren Nein zum Handelsabkommen Mercosur in der derzeitigen Form positionierte sich der österreichische Bauernbund-Präsident Georg Strasser gemeinsam mit dem Koalitionspartner im Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft.
«Mit uns wird es kein Mercosur-Abkommen in dieser Form geben, das haben wir heute nochmals verdeutlicht», so der Bauernbund-Präsident.
In den vergangenen Wochen haben sich europaweit viele Gegner des Handelsabkommens deklariert. Erst vergangene Woche liess der französische Aussenhandels-Staatssekretär ausrichten, dass Frankreich das ausgehandelte EU-Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten vorerst nicht ratifizieren will.
Hintergrund: Frankreich lehnt das Abkommen in seiner jetzigen Form ab und verlangt Garantien zur Einhaltung von Umweltstandards.
Folgen für Umwelt und Landwirtschaft wären fatal
«Die Europäische Union will beim Klimaschutz und in Sachen Biodiversität eine globale Führungsrolle übernehmen. Erreicht werden soll dieses Ziel in Europa durch die Umsetzung des Green Deals, der deutlich höhere Standards für die europäische Land- und Forstwirtschaft bringen wird.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass man in der EU die Standards für die Bäuerinnen und Bauern deutlich anheben will und gleichzeitig Handelsabkommen mit Staaten abschliesst, in denen der Umwelt- und der Klimaschutz eine untergeordnete Rolle spielen», so Strasser in Richtung EU-Kommission.
In Europa Biodiversität fordern und Südamerika Verlust fördern
«Unsere Bauernfamilien produzieren Lebensmittel höchster Qualität und zu höchsten Standards. Was nützen unsere Bemühungen und Kosten, wenn schliesslich der Markt mit billigen Lebensmitteln aus Übersee geflutet wird und unsere regionalen Produkte aus dem Markt gedrängt werden?
Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir uns darauf konzentrieren sollten, die Selbstversorgung mit Lebensmitteln aus Österreich und Europa zu steigern», betont Strasser.
«Zusätzlich müssen wir davon ausgehen, dass eine Ausweitung der Produktion von Soja und Rindfleisch in Brasilien mit der Abholzung von Regenwald einhergeht. Wir können nicht in Europa mehr Biodiversität einfordern und gleichzeitig in Südamerika den Verlust von Biodiversität fördern», gibt Strasser zu bedenken.
Wenn wir Bauern der (produktiven) Wirtschaft mit der Verweigerung von Freihandelsabkommen Steine in den Weg legen, setzen wir die Geschenke (DZ) aufs Spiel!!
Übrigens schätzt das Schweizer Volk unsere Arbeit und die Produkte. Das sehe ich in unserem Hofladen. Heimische, gute Produkte laufen gut.
Wenn wir mit dem Ausland preislich konkurenzieren müssen werden wir ausbluten und aufgeben müssen.
Viele Bauern haben bei einem Ja das nachsehen in der nächsten Zukunft.
Das darf ja nicht war sein.